Am Sonntag, den 14. September, steigt der zweite Klassiker der kanadischen WorldTour: der
GP de Montréal 2025. Titelverteidiger
Tadej Pogacar will seinen Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen. Für den Slowenen ist dieses prestigeträchtige Rennen nicht nur ein Höhepunkt, sondern auch ein entscheidender Test vor der WM in Kigali, wo er das Regenbogentrikot verteidigen wird. Doch der Weltmeister trifft auf starke Konkurrenz, die seine Pläne durchkreuzen will.
Im vergangenen Jahr triumphierte Pogacar mit einer langen Soloattacke. Der Kurs 2025 bietet ihm erneut ideale Bedingungen. Der Leader des UAE Team Emirates – XRG liebt hügelige Klassiker mit kurzen, giftigen Anstiegen, bei denen er früh attackieren und das Rennen hart machen kann. Doch dieses Terrain liegt auch einigen seiner härtesten Rivalen, die sich ebenfalls Hoffnungen machen.
Zu Pogacars größten Widersachern zählen die Belgier Wout van Aert und Arnaud De Lie. Beide sind in bestechender Form und gehören zu den Fahrern, die Pogacar am ehesten aufhalten könnten. Dazu kommen weitere Kandidaten wie
Florian Lipowitz, Biniam Girmay, Michael Matthews, Pello Bilbao, Alex Aranburu und Corbin Strong. Diese Gruppe könnte das Rennen in Montréal zu einem der spannendsten WorldTour-Klassiker des Jahres machen.
1. Wout van Aert
Die größte Gefahr für Pogacar ist Wout van Aert. Der Belgier hat bewiesen, dass er den Slowenen schlagen kann. Bei der Tour de France setzte er sich auf der Montmartre-Etappe entscheidend ab und feierte einen spektakulären Sieg. Van Aert wird versuchen, diese Leistung in Montreal zu wiederholen. Ist er in ähnlicher Form, muss Pogacar ihn immer im Auge behalten.
2. Arnaud De Lie
De Lie ist ein Kraftpaket bei den Klassikern. Er verfügt über einen extrem starken Sprint, der ihn im Finale brandgefährlich macht. Kann er Pogacars wiederholten Attacken widerstehen, hat der Slowene in einem schnellen Sprint kaum Chancen gegen ihn. De Lie reist in Topform nach Kanada: Er gewann zuletzt die Renewi Tour – noch vor Mathieu van der Poel – sowie den Bretagne-Klassiker.
3. Biniam Girmay
Auch Biniam Girmay passt perfekt ins Profil dieses Rennens. Der Eritreer ist stark auf hügeligen Klassikern und brandgefährlich in einem reduzierten Sprint. Pogacar wird alles daran setzen, ihn und De Lie früh abzuschütteln. Girmay wartet 2025 noch auf seinen ersten Sieg. Eine starke Leistung in Montreal könnte der Wendepunkt seiner Saison sein.
4. Florian Lipowitz
Lipowitz ist der vielleicht spannendste Name auf dieser Liste. Der Deutsche hat sich in kurzer Zeit als einer der besten Kletterer der Welt etabliert. Sein dritter Platz bei der Tour de France 2025 war ein Meilenstein. Bei Eintagesrennen fehlt ihm zwar noch der große Erfolg, doch Montreal könnte das ändern. Kann er die wiederholten Anstiege der Côte Camillien-Houde (1,8 km mit 7,3 %) meistern, ist ihm eine Überraschung zuzutrauen. Lipowitz bringt die physische Stärke mit, um Pogacar und die Favoriten ernsthaft zu fordern.
5. Pello Bilbao
Pello Bilbao darf man ebenfalls nicht unterschätzen. Im Jahr 2024 war er Pogacars engster Gegner in Montreal. Am Ende fehlten ihm nur 24 Sekunden auf den slowenischen Solosieger. Kein anderer Fahrer konnte damals den Schaden so begrenzen wie er. 2025 kommt Bilbao nach starker Form bei der Tour of Britain. Er weiß, wie man Pogacar in diesem Rennen ärgern kann, und wird versuchen, seine Chance zu nutzen.
Die Realität spricht jedoch eine klare Sprache. Nur wenige Fahrer haben das Potenzial, Pogacar ernsthaft in die Enge zu treiben. Van Aert gilt als die größte Gefahr, während De Lie und Girmay im Sprint brandgefährlich wären. Lipowitz könnte als kletterstarker Außenseiter überraschen, und Bilbao hat bereits gezeigt, wie nah er Pogacar kommen kann.
Doch wenn der Slowene seine gewohnte Leistung abruft, ist er auch 2025 der Topfavorit. Pogacar wird in Montréal nichts dem Zufall überlassen. Mit Blick auf die Weltmeisterschaft in Kigali ist das Rennen für ihn ein wichtiger Prüfstein. Der GP de Montréal 2025 verspricht Spannung, Taktik und die Frage: Wer kann Pogacar wirklich gefährlich werden?