„Als ich die Arme hob, war ich ein wenig besorgt" - Tim Merlier setzt sich im Fotofinish der 3. Etappe der Tour de France 2025 gegen Jonathan Milan durch

In einem chaotischen Massensprint auf der 3. Etappe der Tour de France 2025 trennten Tim Merlier und Jonathan Milan nur wenige Zentimeter. Erst das Fotofinish brachte Klarheit: Der Europameister setzte sich denkbar knapp durch und feierte seinen zweiten Etappensieg bei der Tour – vier Jahre nach seinem ersten Erfolg 2021.

„Ich bin sehr glücklich – es ist mein zweiter Sieg bei der Tour, und ich habe erst zweimal an ihr teilgenommen!“, strahlte Merlier im Interview nach dem Rennen. Bereits bei seiner Debüt-Tour hatte der Belgier eine Etappe gewonnen, nun ließ er in Boulogne-sur-Mer einen weiteren folgen.

Trotz seines Jubels nach der Ziellinie war sich Merlier zunächst nicht sicher, ob es gereicht hatte. „Die letzten fünf Kilometer waren extrem hektisch – es war schwer, im Windschatten zu bleiben. Ich musste mehrfach meine Position neu finden“, schilderte der Soudal-Quick-Step-Profi. „Erst auf den letzten 500 Metern kam ich wieder richtig in Position. Das hat viel Kraft gekostet, aber dann war ich bereit für den Sprint.“

Dass der Vorsprung denkbar knapp war, wurde ihm in dem Moment bewusst, als Jonathan Milan zum finalen Sprung ansetzte: „Ich wusste, dass ich vorne war, aber als ich die Arme hob, dachte ich: Milan hat einen verdammt guten Sprint gemacht. Ich war mir wirklich nicht sicher. Gegen ihn zu gewinnen ist nie einfach.“

Nach dem verpassten Sprint auf der 1. Etappe, als er spät eingeholt wurde, war der Sieg für Merlier doppelt wichtig: „Ich bin zur Tour gekommen, um eine Etappe zu gewinnen. Das Gelbe Trikot war auch ein Ziel, aber ich bin einfach froh, dass ich meinen Tag heute bekommen habe.“