„Alpe d’Huez, Solaison, Planche“ – spektakuläre Route für die Tour de France 2026 zeichnet sich ab

Radsport
Donnerstag, 16 Oktober 2025 um 13:30
TadejPogacar_JonasVingegaard
In genau einer Woche wird die Strecke der Tour de France 2026 offiziell vorgestellt. Doch schon jetzt zeichnet sich klar ab, wohin die Reise geht. Die Pyrenäen stehen gleich in der ersten Woche auf dem Programm, gefolgt vom Zentralmassiv und den Vogesen im Mittelteil des Rennens. Den Abschluss bilden mehrere alpine Etappen – darunter Gipfelankünfte auf der legendären Alpe d’Huez und dem Plateau de Solaison.

Barcelona eröffnet das Rennen

Der Grand Départ in Barcelona sorgt bereits im Vorfeld für Schlagzeilen. Wochenlang stand die Katalanen-Metropole unter Druck, nachdem der Stadtrat den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech gefordert hatte. Doch mit dem bevorstehenden Sponsorwechsel wird das Team seinen WorldTour-Status behalten – und das Rennen kann wie geplant mit einem 19 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren beginnen.
Beim letzten Mannschaftszeitfahren in Barcelona, der Auftaktetappe der Vuelta a España 2022, sorgten Dunkelheit und schlechte Sicht für heftige Kritik. Diesmal soll alles besser laufen. Auch die zweite Etappe endet in Barcelona – ein anspruchsvolles Finale führt über den Alto de Montjuïc zum Olympiastadion. Schon hier dürften die Klassementfahrer gefragt sein.
Am dritten Tag wartet die nächste Herausforderung: Von Granollers nach Les Angles führt die Strecke auf über 1.800 Meter Höhe. Der 4,7 Kilometer lange Schlussanstieg mit 4,9 Prozent Steigung garantiert erneut ein Rennen für die Favoriten – ein Sprint wird es auch diesmal nicht geben.

Pyrenäen schon in der ersten Woche

Ab der vierten Etappe geht es tief in die Pyrenäen. Lokale Quellen berichten von einem Start in Limoux und einem möglichen Ziel in Foix. Auf dieser oder der folgenden Etappe wird es sicher bergig. Die Mur de Peguère oder der Prat d’Albis – wo Thibaut Pinot 2019 triumphierte – sind heiße Kandidaten.
Die fünfte Etappe soll in Lannemezan starten und in Pau enden – der ersten echten Chance für die Sprinter. Einen Tag später geht es von Pau nach Gavarnie-Gèdre, möglicherweise mit Ziel in der Skistation Les Espécières. Nach mehreren harten Tagen dürfte dies der erste große Klettertest der Rundfahrt werden.

Sprints, Klassiker und das Zentralmassiv

Danach verlässt das Peloton die Berge und steuert den Westen Frankreichs an. Bordeaux und die Dordogne gelten als mögliche Etappenziele. Auch ein hügeliger Tag für Klassikerfahrer wie Mathieu van der Poel oder Wout van Aert ist wahrscheinlich. Zwischen Malemort und Ussel wird wohl die neunte Etappe ausgetragen.
Nach dem ersten Ruhetag steht die erste Bergetappe im Zentralmassiv an. Der Zielort Le Lioran ist fast sicher. Von Aurillac aus führt die Etappe über mehrere steile Anstiege – perfekt für Fahrer, die Klettern und Tempofahren kombinieren können.
Danach folgt wohl ein flacherer Abschnitt: Ein Ziel auf dem Rundkurs von Magny-Cours ist sehr wahrscheinlich, gefolgt von einer Etappe nach Chalon-sur-Saône. Beide Tage könnten wieder den Sprintern gehören.

Rückkehr in die Vogesen

Zum ersten Mal seit einigen Jahren führt die Tour wieder in die Vogesen. Eine Etappe nach Belfort gilt als nahezu fix, ehe am Folgetag die Planche des Belles Filles oder Le Markstein auf dem Programm steht. Dort gewann Tadej Pogacar 2023 die letzte Bergetappe der Tour – ein Schauplatz mit Geschichte.

Königsetappen in den Alpen

Ab der 15. Etappe geht es in die Alpen – und damit in die entscheidende Phase der Tour. Das Plateau de Solaison gilt als fest eingeplant, unklar ist jedoch, ob dort ein Bergzeitfahren oder eine klassische Bergetappe stattfinden wird. Ein Einzelzeitfahren in Evian-les-Bains nach dem letzten Ruhetag scheint ebenfalls wahrscheinlich.
Die 17. bis 19. Etappe bleiben noch im Dunkeln. Sicher ist jedoch: Die Alpe d’Huez kehrt zurück. Die mythische Rampe wird wieder Schauplatz einer Bergankunft – womöglich mit der doppelten Passage über den Col de Sarenne wie 2013. Auch Orcières-Merlette wird als mögliches Ziel gehandelt.
Wenn die Tour an einem der folgenden Tage Chambéry erreicht, könnten Grand Colombier, Col de la Biche oder Mont du Chat die letzten großen Anstiege des Rennens bilden – die Königsetappen der 2026er Ausgabe.

Traditionelles Finale in Paris

Die 21. Etappe soll erneut in Paris enden. Nach dem Erfolg der diesjährigen Schlussrunde könnte die spektakuläre Strecke über Montmartre wieder Teil des Finals werden. Davor, auf der 20. Etappe, dürfte es die letzte Chance für die Sprinter geben, ehe der Kampf um Gelb auf den Champs-Élysées entschieden wird.
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Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard überqueren gemeinsam die Ziellinie in Alpe d'Huez, Tour de France 2022. @Sirotti
Die Tour de France 2026 verspricht schon jetzt eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Route – mit frühen Bergen, klassischen Übergangsetappen und einem epischen Finale in den Alpen. In einer Woche wird Klarheit herrschen. Doch eines steht fest: die großen Namen werden früh liefern müssen.
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