„Ich hoffe, ein Fahrer für die Gesamtwertung zu sein": Der zukünftige Jonas Vingegaard glänzt bei der Tour of Guangxi

Mit gerade einmal 19 Jahren beginnt Peter Øxenberg, sich als eines der vielversprechendsten Talente des internationalen Pelotons zu etablieren. Der Däne wird schon jetzt mit Jonas Vingegaard verglichen – und die Parallelen sind unübersehbar: Beide fuhren für das dänische ColoQuick-Team, beide testeten ihre Grenzen am legendären Coll de Rates in Alicante, und beide gelten als künftige Protagonisten im Kampf um Gesamtwertungen.

Nachdem Øxenberg auf diesem mythischen Trainingsberg eine herausragende Zeit fuhr – nur übertroffen von Tadej Pogačar –, wurde das internationale Interesse groß. Im Juni 2024 folgte schließlich der Wechsel zu den INEOS Grenadiers, einem Team, das gezielt junge Klettertalente aufbaut.

Obwohl er offiziell Teil des WorldTour-Kaders ist, entschied sich Øxenberg 2025 für eine Saison im Lotto Kern-Haus PSD Bank-Team, das in enger Partnerschaft mit INEOS steht. Diese Kombination erlaubte ihm, aufstrebende Rennen zu fahren und gleichzeitig von der Infrastruktur eines WorldTour-Teams zu profitieren.

„Es war ein reibungsloser Übergang“, sagte Øxenberg. „Ich habe mit den INEOS-Coaches gearbeitet, aber meine Rennen mit Lotto Kern-Haus gefahren. Das hat mir viel Erfahrung gebracht.“

Er zeigte sich bei der Tour de l’Avenir stark, wo er Neunter der Gesamtwertung wurde, hinter Namen wie Paul Seixas und Jarno Widar. Auch im Baby-Giro und bei der Vuelta a Burgos sammelte er wertvolle Rennkilometer.

Bei seinem erst dritten WorldTour-Start – der Tour of Guangxi – sorgte Øxenberg für Aufsehen. Auf der zweiten Etappe setzte er sich aus einer Ausreißergruppe ab, sammelte Punkte am Berg und trug anschließend das gepunktete Trikot.

„Es ist etwas Besonderes, ein Trikot zu tragen“, sagte er nach der Etappe in Jingxi. „Ich bin erst am Anfang, aber das motiviert mich enorm.“

Aktuell liegt Øxenberg auf Rang vier der Gesamtwertung und hat sich vorgenommen, bis zum Ende um das Bergtrikot zu kämpfen. „Warum nicht? Wenn sich noch Chancen für Ausreißer ergeben, möchte ich sie nutzen“, erklärte er mit einem Lächeln.

Trotz seiner Jugend denkt Øxenberg langfristig. „Im Moment bin ich eher ein Puncheur-Kletterer-Typ“, sagt er. „Aber ich hoffe, eines Tages ein Fahrer für die Gesamtwertung zu werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, der Erfahrung – und der Kraft.“

Mit seiner Reife, seiner ruhigen Art und seinem offensichtlichen Talent gilt Øxenberg schon jetzt als eines der spannendsten Projekte im INEOS-Aufbau. Und wenn die Geschichte der Dänen im Radsport eines lehrt, dann das: Von hier aus kann es schnell an die Spitze gehen.