ANALYSE | Die Geburt eines Radsport-Superstars: Die unglaubliche Saison 2025 von Isaac del Toro in Zahlen

Radsport
Mittwoch, 15 Oktober 2025 um 21:30
Isaac del Toro
2025 war das Jahr, in dem Isaac del Toro endgültig beweisen konnte, dass er nicht nur ein Versprechen für die Zukunft, sondern ein Star der Gegenwart ist. Der 21-jährige Mexikaner, der lange als aufstrebendes Talent galt, ist nun unumstritten Teil der Weltelite. Nach seinem 16. Saisonsieg beim Giro del Veneto am Mittwochnachmittag blickt die Radsportwelt auf eine Saison zurück, die Maßstäbe gesetzt hat.
Del Toro begann das Jahr stark: Platz sieben bei der Vuelta a la Región de Murcia, Rang zwei bei der Clásica Jaén – nur Michal Kwiatkowski war schneller. Nach diesen spanischen Eintagesrennen zog es ihn nach Frankreich. Im März verlief die Formkurve etwas flacher, mit soliden Ergebnissen wie Rang 34 bei der Faun-Ardèche Classic, Platz 31 bei der Faun Drôme Classic und dem 33. Rang bei Strade Bianche in Italien.

Der Giro d’Italia wird zur Bewährungsprobe

Bei Tirreno–Adriatico zeigte er erstmals sein Allround-Talent: Neunter im Zeitfahren, Siebter auf der Königsetappe, am Ende Platz 19 in der Gesamtwertung. Dann kam der erste große Moment der Saison – sein Sieg bei Mailand–Turin. Nach Rang 13 bei Mailand–Sanremo festigte sich der Eindruck: Dieser junge Fahrer denkt nicht in Jahren, sondern in Chancen.
Im April folgte die erste Delle. Beim Gran Premio Miguel Induráin musste er aussteigen, beim Itzulia Baskenland reichte es trotz starker Etappenleistungen nur zu Gesamtplatz 15. Doch dann kam der Giro d’Italia – der Wendepunkt seiner Karriere. Eigentlich als Chef-Domestik für Juan Ayuso gestartet, trug Del Toro zur Mitte des Rennens plötzlich selbst das Rosa Trikot und verteidigte es mit beeindruckender Entschlossenheit. Als Ayuso nach mehreren Stürzen aufgeben musste, übernahm Del Toro die alleinige Führung des Teams UAE Team Emirates – XRG.
Bis zur 20. Etappe blieb er der Mann an der Spitze, ehe Simon Yates mit einer taktischen Meisterleistung den Gesamtsieg entriss. Del Toro und Richard Carapaz wurden von Visma und dem Briten in letzter Minute ausmanövriert. Doch der Mexikaner bewahrte Haltung – mit Platz zwei im Gesamtklassement, einem Podium in Rom und einem fulminanten Bergetappensieg erreichte er mehr, als viele ihm vor Saisonstart zugetraut hatten.

Ein Sommer der Wiedergeburt

Nach zwei Monaten Pause kam Del Toro zurück wie verwandelt. Er dominierte die Österreich-Rundfahrt mit drei Etappensiegen, triumphierte bei der Clàssica Terres de l’Ebre und zeigte bei der Prueba Villafranca seine Größe, indem er Teamkollege Igor Arrieta den Sieg überließ. Platz fünf bei der Clásica San Sebastián und der Triumph beim Circuito de Getxo bestätigten seine Konstanz.
Die Vuelta a Burgos gewann er mit souveränem Vorsprung. Danach folgte eine kurze Durchhängerphase – Rang 42 bei der Hamburg Classic, 58. bei der Bretagne Classic. Doch Italien weckte ihn wieder. Mit Siegen beim GP Industria & Artigianato, Giro della Toscana, Coppa Sabatini und der Trofeo Matteotti setzte er neue Glanzpunkte; einzig der 31. Platz beim Memorial Marco Pantani unterbrach kurz seinen Lauf.
Bei den Weltmeisterschaften in Ruanda bewies er erneut Vielseitigkeit: Platz fünf im Zeitfahren, Rang sieben im Straßenrennen. Den Schlusspunkt setzte er in der Herbstphase auf italienischen Straßen. Der Sieg beim Giro dell’Emilia, beim Gran Piemonte und schließlich beim Giro del Veneto krönte sein Jahr. Dazu kamen achte Plätze bei Tre Valli Varesine, Rang 36 bei der Coppa Agostoni und ein beeindruckender fünfter Platz bei Il Lombardia – sein bestes Monument-Resultat bisher. In der Rolle des Hauptunterstützers von Tadej Pogacar wuchs Del Toro endgültig in den Kreis der ganz Großen hinein.
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