Die
Vuelta a Espana bewegt sich vom Baskenland nach Kantabrien, und mit dem Wechsel des Terrains ändern sich auch die Herausforderungen. Nach einem explosiven Tag in Bilbao und unmittelbar vor den beiden Schlüssel-Etappen des Rennens könnten die Favoriten eigentlich einen ruhigeren Tag einlegen. Doch
Alberto Contador glaubt nicht daran. Für ihn steckt in der 12. Etappe enormes Potenzial, das Rennen erneut zum Beben zu bringen.
„Die 12. Etappe führt von Laredo nach Los Corrales de Buelna, kantabrisches Terrain, hartes Terrain. Und hart auch deshalb, weil es gleich zwei Kämpfe geben wird: einen um den Etappensieg mit den Fahrern, die in die Ausreißergruppe gehen wollen, und einen innerhalb der Gesamtwertung. Wir werden sehen, wie viele Kilometer es braucht, bis sich die Gruppe des Tages gebildet hat“, analysierte Contador bei Eurosport.
Collada de Brenes als Schlüsselmoment
Der sieben Kilometer lange Anstieg der Collada de Brenes, mit durchschnittlich 8 Prozent Steigung und Rampen von bis zu 16 Prozent, ist für Contador der Dreh- und Angelpunkt dieser Etappe. „Dieser Berg kann nicht nur über den Etappensieg, sondern auch über die Gesamtwertung entscheiden. Er liegt nahe am Ziel, und wir werden sehen, ob es Fahrer gibt, die den Mut und die Beine haben, hier etwas zu riskieren.“
Der Gipfel ist 23 Kilometer vor dem Ziel erreicht, was taktisch viel Raum eröffnet. Contador weist darauf hin, dass nicht nur der Aufstieg selbst eine große Herausforderung darstellt: „Die Collada de Brenes ist ein sehr harter und sehr interessanter Pass. Sie zwingt die Fahrer an ihre Grenzen – nicht nur bergauf, sondern auch bergab.“
Risiko in der Abfahrt
„El Pistolero“ sieht die Abfahrt als entscheidenden Faktor. Technisch anspruchsvoll, möglicherweise bei Regen und mit vielen kniffligen Passagen, könnte sie entscheidende Lücken ins Feld reißen. Fahrer, die mutig attackieren, könnten hier das Rennen auf den Kopf stellen.
„Die letzten Kilometer der Abfahrt sind extrem tückisch. Wenn jemand Risiken eingeht, kann er großen Schaden anrichten“, warnte Contador. „Doch am Ende sind es die brutalen Abschnitte des Anstiegs, die die Etappe prägen werden. Der Gipfel liegt zwar noch 23 Kilometer vor dem Ziel, aber mutige Fahrer könnten hier den Unterschied machen – gerade jetzt, da die Beine aller im Feld immer schwerer werden.“
Streckenprofil der 12. Vuelta-Etappe