Ein Jahrzehnt lang war
Jakub Mareczko einer der rätselhaftesten Sprinter im Profi-Radsport. Zum einen wegen seiner beeindruckenden Geschwindigkeit, zum anderen wegen seines Palmares, das viele seiner Kollegen in Staunen versetzen würde: 50 Profisiege. Zwar findet man darunter nur wenige Erfolge bei Grand Tours oder den großen Klassikern, doch der Italiener mit polnischen Wurzeln, der 2025 unter die Flagge seiner Herkunft zurückkehrte, prägte den asiatischen Profi-Kalender wie kein anderer vor ihm.
Auch in Europa setzte Mareczko Akzente: 2017 und 2018 wurde er beim Giro d’Italia dreimal Zweiter, 2020 belegte er bei einer Etappe der Vuelta a España den dritten Platz, und 2024 sicherte er sich bei der UAE Tour erneut einen Podiumsplatz. Trotz sechs Teilnahmen an Grand Tours konnte er jedoch keine einzige beenden – das Bergfahren war nie seine Stärke. Dies erklärt, warum er trotz seiner enormen Geschwindigkeit nie zum weltbesten Sprinter avancierte.
Doch Mareczko ließ sich davon nicht bremsen. Über seine Karriere hinweg erzielte er beeindruckende 50 Siege, davon 41 in Asien. Besonders erfolgreich war er bei der Tour of Taihu Lake, wo er zwischen 2015 und 2018 18 Etappen gewann und zwei Mal den Gesamtsieg holte.
Seine Profikarriere begann beim Team Southeast, das später zu Wilier Triestina – Selle Italia wurde. 2021 kehrte er für eine Saison zum Team Vini Zabú zurück. Kurzzeitig fuhr er auch auf WorldTour-Niveau für das CCC Team und später für Alpecin-Deceuninck, wo er an der Seite von Stars wie Mathieu van der Poel und Jasper Philipsen aktiv war. Seine letzte Saison bestritt Mareczko in den Farben des kontinentalen Teams Mazowsze Serce Polski.
Jakub Mareczko war Teil des Teams um Mathieu van der Poel beim Giro d'Italia 2022
"Die Zeit ist gekommen, aufzuhören", verkündet Mareczko auf Instagram. "Nach Jahren voller Träume, Opfer und großer Emotionen schließe ich ein unglaubliches Kapitel meines Lebens. Ich hatte das Privileg, mit den Besten zu fahren, von jedem einzelnen zu lernen und den Radsport auf höchstem Niveau zu erleben. Jeden Anstieg, jeden Sieg und jede Enttäuschung werde ich für immer mit mir tragen."
"Danke an alle, die an mich geglaubt und meinen Weg begleitet haben – das Team, die Mannschaftskameraden, die Fans… Ein besonderer Dank gilt meiner Familie, die mich in allem unterstützt hat, immer! Dieses Rennen endet hier, aber die Leidenschaft wird niemals vergehen…"