26-jähriger WorldTour-Profi nach Lotto-Intermarché-Fusion zum Karriereende gezwungen

Tom Paquot von Intermarché - Wanty hat in den sozialen Medien per Video sein Karriereende bekanntgegeben. In den vergangenen Wochen haben mehrere junge Fahrer aufgehört – ein höchst beunruhigender Trend für den Radsport. Paquot, seit mehreren Jahren WorldTour-Profi, kehrt dem Sport im Alter von nur 26 Jahren den Rücken, obwohl viele ihn noch vor dem Zenit sahen.

In einem kürzlichen Interview mit La Dernière Heure sagte Paquot: „Im Mai erzielte ich mit der Teamleitung eine Einigung über eine Verlängerung. Aber der Vertrag wurde mir leider nie zugeschickt. Am 15.07. wurde mir klar, dass es nicht passieren würde.“ Seine Zukunft bei der belgischen Mannschaft war damit schon länger besiegelt, dennoch hoffte der 26-Jährige, anderswo unterzukommen. Dazu wird es nicht kommen. Ende November fehlen die Voraussetzungen, um auf Profiniveau weiterzumachen.

Paquots Interview Ende Oktober klang bereits alarmierend: Er sah seine Perspektive nicht nur durch das „Aus“ seines Teams schwinden, sondern fand auch keinen neuen Vertrag im Peloton. Ende Oktober waren vielen Teams seine Umstände bekannt, doch im folgenden Monat änderte sich daran nichts. Innerhalb einer Woche starten die WorldTour-Mannschaften ihre ersten ernsthaften Trainingslager in Spanien mit Blick auf ihre 2026-Kader. Auf dem Papier bliebe Paquot noch Zeit, eine Mannschaft zu finden, doch er entschied sich, die Karriere zu beenden.

Als Klassiker-Spezialist deutete er 2021 beim zweitklassigen Bingoal Pauwels Sauces WB sein Potenzial an, mit Rang drei beim Tour du Doubs und starken Auftritten in mehreren Eintagesrennen auf dem belgischen und französischen Kalender. Der gebürtige Rocourter bestritt sieben Monumente und einmal die Vuelta a España und galt bereits als sehr erfahrener Profi, mit 70 Renntagen in dieser Saison, obwohl er keine Grand Tour startete. Die Nachricht fällt nahezu zeitgleich mit der offiziellen Bestätigung des Abgangs von Biniam Girmay, über dessen Wechsel aus der belgischen Struktur im Zuge der Fusion seit Monaten spekuliert wurde.