"Wenn Van der Poel in LA dabei sein will, muss er eine Entscheidung treffen" - Experte drängt auf vollen Einsatz für die Ziele von Olympic & Regenbogentrikot MTB

Mountainbike
Mittwoch, 20 August 2025 um 16:50
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Während Mathieu van der Poel nach seinem vorzeitigen Ausstieg aus der Tour de France bei der Renewi Tour wieder ins Peloton zurückkehrt, wirft sein weiterer Saisonverlauf Fragen auf – ebenso wie seine langfristigen Ambitionen. Besonders im Hinblick auf seine olympischen Mountainbike-Pläne wird der Ruf nach klareren Entscheidungen lauter.
Die ehemalige Profifahrerin und heutige Radsportanalystin Roxane Knetemann fordert, dass der Alpecin-Deceuninck-Star endlich Farbe bekennen müsse. „Wenn er in Los Angeles 2028 wirklich Gold holen will, reicht es nicht, ab und zu bei einem MTB-Rennen aufzutauchen“, erklärte sie im In Het Wiel-Podcast. „Talent allein genügt nicht. Irgendwann muss man sich festlegen.“
Van der Poel, der in diesem Jahr bislang nur ein einziges Mountainbike-Rennen bestritten hat, will zwar vor den Weltmeisterschaften in Crans-Montana noch einmal ins Gelände zurückkehren – doch Knetemann hält diesen Ansatz für unzureichend. „Er wird bei der WM keine gute Startposition haben, weil er zu wenig Rennen fährt. Und das ist nicht nur eine Frage der Startreihenfolge, sondern auch der Form. Man entwickelt sich nur, wenn man den Rhythmus und die spezifischen Anforderungen des MTB-Sports regelmäßig spürt.“

Mehr als nur ein Phänomen

Seit Jahren begeistert Van der Poel mit seiner Vielseitigkeit – Siege bei Monumenten, Cyclocross-Titel und Straßen-Weltmeisterschaften belegen seine Klasse. Doch Mountainbiken auf höchstem Niveau sei ein anderes Geschäft, mahnt Knetemann: „Natürlich ist er ein Phänomen auf zwei Rädern. Aber die Konkurrenten im MTB sind absolute Spezialisten. Wer sie schlagen will, muss in die Disziplin investieren – konsequent und langfristig.“
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Van der Poel in MTB-Action
Als Referenz führt Knetemann Olympiasieger Tom Pidcock an, der erfolgreich zwischen Straße und Mountainbike pendelt – allerdings mit klarer Struktur. „Pidcock hat schon früh seine MTB-Basis gelegt, und selbst er muss harte Entscheidungen treffen, um beides zu vereinen. Mathieu hat diese Grundlage nicht im gleichen Maß. Gerade deshalb braucht er noch mehr Klarheit in seiner Planung.“
Für Van der Poel und sein Umfeld bedeutet das: Wenn olympisches Gold oder das Regenbogentrikot wirklich das Ziel sind, ist die Zeit der halben Sachen vorbei. „Es geht nicht nur um eine bessere Startposition“, betont Knetemann. „Es geht darum, wirklich besser zu werden. Nur so kann er in Los Angeles konkurrenzfähig sein.“
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