Von der erfahrenen Italienerin
Elisa Longo Borghini, die bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris an den Start ging, erwartete man nach ihrem überwältigenden ersten Sieg beim Giro d'Italia im Straßenrennen der Frauen große Dinge. Doch leider waren die Beine der 32-Jährigen an diesem Tag einfach nicht da.
"Es tut mir so leid. Es ist nicht das Ergebnis, das ich wollte", entschuldigte sich ein untröstlicher Longo Borghini anschließend bei Bici.Pro. "Ich habe keine Ausreden und ich suche auch nicht nach ihnen. Meine Beine haben einfach nicht funktioniert. Ich hatte es mir schon im ersten Teil ausgemalt, aber natürlich habe ich es trotzdem versucht. An einem bestimmten Punkt habe ich dann einfach sofort aufgegeben."
Nachdem Longo Borghini in der Verfolgergruppe mit Lotte Kopecky und Kristen Faulkner auf dem Weg in den Schlussanstieg des brutal steilen Montmartre-Anstiegs war, begann sie zu schwächeln, als die Amerikanerin Faulkner, die schließlich Gold gewann, das Tempo erhöhte. Als sie die Ziellinie überquerte, lag Longo Borghini mit über drei Minuten Rückstand auf Platz 9.
"Ich entschuldige mich bei allen - bei den Fans, die mich von zu Hause aus verfolgt haben, und bei den vielen Italienern, die auf der Strecke waren. Ich habe sie gesehen, ich habe sie gehört, und ich habe ihre Ermutigung gespürt. Insgesamt war es ein tolles Rennen mit einer großartigen Atmosphäre. Aber im Moment rückt alles in den Hintergrund, denn ich bin sehr enttäuscht", fährt sie mit ihren Überlegungen fort. Ich hätte Vierte oder 20. werden können. Es tut mir leid, dass ich nicht mein Bestes gegeben habe, denn das bedeutet, dass ich dem Trikot, das ich trug, nicht gerecht geworden bin. Alles in allem denke ich, dass wir das richtige Rennen gefahren sind und dass wir uns alle gut bewegt haben. Ich danke meinen Teamkollegen für die Arbeit, die sie geleistet haben. Jeder von uns hat heute sein Bestes gegeben, leider war das nicht genug. Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll, und ich denke auch nicht, dass wir nach einer Erklärung suchen müssen, denn ich hatte eindeutig das Gefühl, dass ich abgeschaltet hatte. Einen Meter vor mir war ich da, einen Meter nach mir war ich weg.
"Jetzt werde ich nach Hause gehen und an die Tour de France denken", sagt sie abschließend. "Es gibt keinen Moment der Ruhe und vielleicht ist das auch besser so. Das ist ein Schlag, der schmerzt und weiterhin schmerzen wird, aber ich kann nicht zulassen, dass er den Rest der Saison bestimmt, denn es gibt noch viele Rennen."
