Ergebnisse Superprestige Merksplas 2025 | Lucinda Brand dominiert in der Schlussphase und holt ihren sechsten Saisonsieg

Lucinda Brand setzte ihren dominanten Start in den Winter mit einem weiteren souveränen Auftritt in Merksplas fort. In der zweiten Rennhälfte fuhr sie sich abseits der Konkurrenz und holte ihren sechsten Sieg der Cyclocross-Saison 2025/26. Die niederländische Meisterin parierte jeden Rhythmuswechsel, jede Sandpassage und sogar ein frühes technisches Problem mit Ruhe – und verlängerte eine bemerkenswerte Serie auf nun 49 Podiumsplätze in Folge.

Das niederländische Aufgebot prägte erneut das Renngeschehen, doch dieser Sieg beruhte auf Brands Fähigkeit, Druck aufzunehmen, um dann eine kontrollierte, perfekt getimte Beschleunigung zu setzen. Dahinter lieferten sich Aniek van Alphen und Inge van der Heijden ein nervenaufreibendes Duell um die restlichen Podiumsplätze, das Van Alphen schließlich knapp für sich entschied.

Leonie Bentveld erwischte wie gewohnt den besten Start und stürzte sich als Erste in die Anfangskurven, doch Amandine Fouquenet übernahm auf den frühen technischen Sektoren rasch das Kommando. Brand, die den Kick vom Start verpasst hatte, arbeitete sich methodisch nach vorn und war bereits Ende der ersten Runde in der Spitzengruppe – zusammen mit Bentveld, Van der Heijden und Fouquenet.

Ein kleiner Schreckmoment folgte, als Brand nach einem weich gewordenen Hinterreifen zum Radwechsel gezwungen war. Sie bereinigte die Situation jedoch ohne Verzögerung und schloss schnell wieder auf. Als das Tempo auf der langen Sandpassage wiederholt angezogen wurde, zeigte Fouquenet erste Verschleißerscheinungen, wodurch das niederländische Trio die Spitze verdichtete.

Zur Rennmitte erlahmte das Tempo kurz, als Bentveld herausnahm, woraufhin Van Alphen die Lücke schloss und eine Führungsgruppe zu viert formte. Fouquenet, Bakker und Brouwers rückten in dieser Phase näher, doch Brand wählte genau diesen Moment für ihre Attacke. Direkt nach den Hürden beschleunigte sie, erzwang die erste Selektion und öffnete rasch eine spürbare Lücke.

Während das Verfolgertrio um Ordnung rang, hielt Brand den Druck hoch. Aus drei Sekunden wurden fünf, aus fünf zweistellige Abstände – ihre flüssige Linienwahl durch die Sandfelder war der Schlüssel. Bentveld war die Erste, die reißen lassen musste, sodass Van Alphen und Van der Heijden vergeblich versuchten, die wachsende Lücke zu kontrollieren.

Zwei Runden vor Schluss führte Brand mit rund 11 Sekunden. Trotz anhaltender Bemühungen dahinter war die Rennstruktur gesetzt. Ein kleiner Fehler von Van der Heijden auf einem schmierigen Abschnitt erlaubte Van Alphen, sich auf Platz zwei abzusetzen, während Bentveld kurzzeitig auf Rang drei vorfuhr.

Brand blieb in der Schlussrunde voll konzentriert und legte eine schnelle letzte Schleife hin, um den Sieg souverän zu sichern. Dahinter wehrte Van Alphen eine späte Attacke von Van der Heijden ab, Bentveld begnügte sich mit Rang vier. Fouquenet wurde als beste Nicht-Niederländerin Fünfte.