Der
Superprestige Niel der Männer bot eines der dramatischsten und unvorhersehbarsten Finishs der bisherigen Saison. In einem packenden Endspurt setzte sich
Laurens Sweeck hauchdünn gegen
Niels Vandeputte durch und sicherte sich damit seinen ersten Superprestige-Sieg des Jahres.
Von Beginn an versprach das Rennen ein echtes Feuerwerk. Der Schweizer Kevin Kuhn und der tschechische Außenseiter Michael Jezek sorgten zunächst für frühe Akzente, doch bald übernahmen die belgischen Topfahrer das Kommando. Sweeck, Michael Vanthourenhout und Vandeputte setzten sich bereits nach zwei Runden ab – mit klarer Mission: Wiedergutmachung nach den enttäuschenden Resultaten bei der Europameisterschaft am vergangenen Wochenende.
Europameister Toon Aerts erwischte einen langsamen Start und fand sich zunächst außerhalb der Top 20 wieder. Schritt für Schritt kämpfte er sich jedoch nach vorne. Pech hatten dagegen Emiel Verstrynge, der einen Reifenschaden erlitt, und Mees Hendrikx, der mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Währenddessen bestimmte Sweeck im tiefen Sand das Tempo, während Vanthourenhout seine technischen Stärken auf den verwinkelten Passagen ausspielte.
Zur Rennhälfte schloss Jente Michels zur Spitze auf und machte das Quartett komplett. Doch das hohe Tempo forderte seinen Tribut – die Gruppe zerfiel bald wieder. Dann schlug Vandeputte zu: In der siebten Runde attackierte der Alpecin-Deceuninck-Fahrer entschlossen, riss eine kleine, aber gefährliche Lücke und schien seinem ersten Saisonsieg entgegenzufahren.
Doch die Crelan-Duo Sweeck und Vanthourenhout gaben sich nicht geschlagen. Mit perfekter Zusammenarbeit schlossen sie zwei Runden vor Schluss wieder auf. Dahinter fuhr der Spanier Felipe Orts auf den fünften Rang vor, während das Rennen durch das unbarmherzige Tempo endgültig auseinanderfiel.
Die Schlussphase war ein Krimi: Vanthourenhout drückte durch den Sand, Sweeck klammerte sich an sein Hinterrad, und Vandeputte kämpfte sich erneut heran. Drei Fahrer gingen fast zeitgleich in die letzte Runde – ein Showdown, der in einem packenden Sprint gipfelte. Auf der Zielgeraden zog Sweeck all seine Erfahrung und Kraft zusammen, überholte Vandeputte auf den letzten Metern und gewann mit minimalem Vorsprung. Vanthourenhout komplettierte das Podium.
Toon Aerts belohnte sich nach seinem Europameisterschafts-Debüt mit einem Platz in den Top Ten. Für Laurens Sweeck war es dagegen ein Sieg voller Symbolkraft – ein Beweis für seine Zähigkeit und technische Klasse auf den anspruchsvollen Pisten von Niel.