Normalerweise würde man stets erwarten, dass
Wout van Aert im Sprint gegen Remco Evenepoel die Oberhand behält. Doch beim
Brabantse Pijl 2025 am vergangenen Freitag war das nicht der Fall – und beunruhigenderweise ist es nicht das erste Mal in den letzten Wochen, dass der Belgier im Zielsprint überraschend unterlegen war.
Noch vor wenigen Jahren galt Van Aert als einer der explosivsten Finisher im gesamten Peloton, mehrfacher Etappensieger bei Grand Tours nach Massensprints. Doch diese Zeiten scheinen vorerst vorbei zu sein. Sowohl Neilson Powless als auch der bereits erwähnte Evenepoel konnten den Leader von Team Visma | Lease a Bike zuletzt im direkten Kampf um den Sieg abschütteln.
Entsprechend zeigt sich auch Visma-Sportdirektor Arthur van Dongen vorsichtig besorgt über Van Aerts fehlende Endgeschwindigkeit: "Wir alle wissen, dass Wout früher einer der schnellsten Männer im Feld war. Im Moment scheint das ein Stück weit nachgelassen zu haben“, erklärte Van Dongen im Gespräch mit
WielerFlits nach der Niederlage beim Brabantse Pijl.
"Am Sonntag steht mit dem Amstel Gold Race das nächste große Rennen auf dem Programm. Danach werden wir genau analysieren müssen, was im Sprint verbessert werden kann. Wir müssen alle Faktoren berücksichtigen, um künftig stärker zurückzukommen. Aber jetzt liegt der volle Fokus erstmal auf Amstel.“
Auch Wout van Aert selbst erkennt an, dass es im Finale derzeit nicht rundläuft – zumal er weiterhin auf seinen ersten Saisonsieg 2025 wartet.
„Daran muss ich wirklich arbeiten“, gibt er offen zu. „Ich will meine alten Sprintbeine wiederfinden. Im Moment habe ich nicht einmal eine klare Erklärung dafür, warum es nicht funktioniert. An unserem Training haben wir nichts verändert, deshalb will ich das definitiv genauer unter die Lupe nehmen.“
Van Aert musste sich im Brabantse Pijl mit Platz 2 hinter Evenepoel begnügen
Dennoch setzen Van Dongen und das Team Visma weiterhin auf Van Aert als Kapitän für die Amstel Gold Race. "Er sah heute zu keinem Zeitpunkt in Schwierigkeiten aus, das sollte ihm Selbstvertrauen für Amstel geben“, so der Sportdirektor. "Aber wie ich immer sage: Man ist nur so stark, wie es die Konkurrenz zulässt. Evenepoel ist absolute Weltklasse – und Tadej Pogačar wird am Sonntag ebenfalls dabei sein. Trotzdem wollen wir das Rennen als Team aktiv gestalten.“
Wie genau, will man in den kommenden Tagen in Ruhe besprechen. "In jedem Fall wollen wir das Rennen spannend machen – und dann schauen wir, was am Sonntag passiert.“