Wout Van Aerts Doppelte Scheibenräder werden für das olympische Zeitfahren angezweifelt: "Das kann einen gefährlichen Effekt haben"

Radsport
Freitag, 26 Juli 2024 um 12:15
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Fahrräder mit Doppelten Scheibenrädern sind im Straßenradsport heutzutage selten, aber nicht unbemerkt. Auf der Bahn sind sie eine beliebte Wahl, um aerodynamische Vorteile zu erzielen, aber auf der Straße ist es unmöglich, mit der Glätte der Oberfläche und den jeweiligen Wetterbedingungen Schritt zu halten. Für das 32-Kilometer-Zeitfahren bei den Olympischen Spielen 2024 zieht der Belgier Wout Van Aert diese Option in Betracht, aber es gibt Zweifel an ihrer Wirksamkeit und Sicherheit:
"Bis jetzt wurde das hauptsächlich im Bahnradsport gemacht. Das Hinterrad bekommt dann einen Schwungrad-Effekt. Und sie benutzen auch ein volles Vorderrad, obwohl der Nachteil ist, dass man viel weniger wendig wird", kommentierte Bert de Backer für Sporza. "Das Lenken ist viel schwieriger. Aber ich denke, die Strecke ist nicht sehr technisch, und deshalb wird es ausprobiert. Ich vermute auch, dass es nicht viel Wind geben wird. Denn viele Kurven, viel Auf und Ab und viel Wind sind Gründe, nicht das Scheibenvorderrad zu benutzen. Selbst für einen großen Fahrer ist es nicht angenehm, damit bei Seitenwind zu fahren. Aber ich finde es schön, dass sie wieder experimentieren."
Van Aert hat die Strecke an diesem Mittwoch mit einem entsprechenden Fahrrad neu abgesteckt, was angesichts des völligen Fehlens eines technischen Aspekts der Strecke von Vorteil sein könnte. Im Kampf gegen die Uhr kommt es auf jedes Detail an, und wenn es um einen olympischen Titel geht, werden sich die Fahrer im entscheidenden Rennen von ihrer besten Seite zeigen wollen.
Kommentator José de Cauwer fügte hinzu: "Es könnte einen Vorteil in Bezug auf die Aerodynamik haben. Aber wenn man von einem Vorteil spricht, kann es auch einen Nachteil geben. Vollräder reagieren sehr empfindlich auf Seitenwind, und das kann eine gefährliche Wirkung haben". Das ist letztlich der Grund, warum keine anderen Fahrer damit zu experimentieren scheinen, während Joshua Tarling ebenfalls argumentierte, dass es immer noch ein paar Kurven gibt, in denen Sekunden gewonnen werden können, und dass es notwendig ist, diese mit voller Geschwindigkeit zu nehmen und sich keine Sorgen um die Stabilität des Fahrrads zu machen.
"Natürlich haben sie es getestet und man kann ausrechnen, inwieweit so etwas einen Wattgewinn bringen kann. Dann muss man das gegen den Nachteil abwägen. Mit Speichen im Rad hat man immer ein bisschen mehr Wind und man macht auch mehr Wind, aber ich stehe jetzt in einem offenen Raum und spüre den Wind immer noch ziemlich stark", so de Cauwer weiter.
"Außerdem ist es auch schwieriger zu lenken. Wenn man in der Halterung sitzt und es gibt eine Windböe, spürt man den Unterschied. Ob das nun ein Vorteil oder ein Nachteil ist? Das kann ich von hier aus nicht sagen."