Während die
Tour de France 2025 in ihre entscheidende Schlussphase einbiegt, steckt das Team
Visma - Lease a Bike in einer Rolle, die es nicht kennt – der des Verfolgers.
Jonas Vingegaard liegt auf Rang zwei der Gesamtwertung, doch
Tadej Pogacar dominiert das Rennen mit vier Etappensiegen und einem komfortablen Vorsprung im Gelben Trikot.
Die Situation sorgt für Kritik – selbst aus prominenten Reihen. Ex-Tour-Sieger
Bjarne Riis stellte Vismas Taktik öffentlich infrage und empfahl Vingegaard sogar, das Team zu verlassen. Teamchef
Richard Plugge reagiert gelassen. „Wer ist Bjarne Riis? Er ist irgendwo in Dänemark und schaut aus der Ferne zu“, kontert Plugge gegenüber AD. „Ich bin es gewohnt, dass sich jeder mit uns beschäftigt. Manche finden das, was wir machen, fantastisch – andere absolut schrecklich.“
"Es kann immer besser werden"
Doch Plugge verschließt sich nicht vor der Realität. „Es kann immer besser werden“, sagt er und betont die interne Kritikfähigkeit: „Wir könnten die kritischsten Kolumnen über uns selbst schreiben. Aber worüber? Das werde ich Ihnen nicht verraten.“
Trotz der Rückschläge zeigt Visma auch 2025 Resultate: Simon Yates gewann eine Etappe, und Vingegaard bleibt Pogacars schärfster Rivale. Plugge erinnert: „Seit 2019 standen wir bei jeder Tour auf dem Podium. Jetzt sind wir Zweiter und Pogacars größter Herausforderer.“
Der Rückstand ist größer als erhofft, aber Panik herrscht nicht. „Jonas hat doppelt so viel Zeit verloren, wie wir erwartet hatten. Deshalb liegen wir zwei Minuten mehr zurück als geplant“, erklärt Plugge. „Aber es liegt noch viel vor uns – und Jonas fühlt sich gut.“
Visma hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es aus solchen Momenten Stärke schöpfen kann. Noch ist die Tour nicht entschieden.