Das Team Visma - Lease a Bike zählt zu den stärksten Mannschaften im internationalen Radsport. Dank seiner Erfolge und akribischen Detailarbeit konnte es in den vergangenen Jahren zahlreiche Top-Transfers an Land ziehen. Doch in diesem Winter verliert die Equipe zwei wichtige Fahrer:
Olav Kooij und
Tiesj Benoot. Beide Profis prägten die Zusammenarbeit mit Wout Van Aert, der über ihren Abschied spürbar enttäuscht ist.
Die Niederländer bieten zwar große Qualität, doch nicht jeder Fahrer findet dort die besten Chancen. Kooij etwa hat mit 23 Jahren schon fast 50 Siege eingefahren, aber noch nie an der Tour de France teilgenommen. Benoot wiederum durfte das Team bei den Klassikern nicht anführen, obwohl er dort konstant starke Ergebnisse erzielte. In dieser Saison belegte der 31-Jährige Rang sechs bei der Flandern-Rundfahrt und Platz vier bei der Clásica San Sebastián – Leistungen, mit denen er bei vielen World Tour-Teams Kapitänsrollen übernehmen könnte.
Wechsel zu Decathlon AG2R La Mondiale
Beide Profis wechseln zu Decathlon AG2R La Mondiale, das sein Budget aufgestockt hat und sich für die kommende Saison deutlich verstärkt. Laut
Daniel Benson soll Kooij ein Jahresgehalt von rund 3 Millionen Euro erhalten – eine Summe, die ihn zum bestbezahlten Sprinter der Radsport-Geschichte machen würde.
Wout Van Aert hat Olav Kooij in den vergangenen Saison mehrmals als Leadout unterstützt. @SWpix.com
„Natürlich finde ich das schade. Neben der Tatsache, dass wir zwei superstarke Fahrer verlieren, hatte ich auch eine gute persönliche Beziehung zu Olav und Tiesj“, erklärte Wout Van Aert gegenüber
Het Laatste Nieuws. „Ich hätte es lieber gesehen, wenn sie geblieben wären, aber ich verstehe ihre Entscheidung. Wir werden sie sicherlich vermissen.“
Für Visma ist die Situation zwar ein Rückschlag, aber kein Desaster. Mit dem aufstrebenden Sprinter Matthew Brennan sowie einem konstanten Pool an Klassikerspezialisten bleibt das Team gut aufgestellt – auch wenn die Abgänge von Benoot und Dylan van Baarle schmerzen werden.
Unterstützung kommt zudem von Talenten wie Tim Rex und Pietro Mattio aus dem Development Team. Hinzu stoßen Timo Kielich, der bei den Klassikern einspringen soll, Filippo Fiorelli sowie – erst gestern bestätigt – der Franzose Bruno Armirail. Ergänzt wird die Gruppe durch das italienische Klettertalent Davide Piganzoli, dessen Verpflichtung demnächst offiziell wird.
„Hoffentlich stimmt bald die Chemie zwischen den Fahrern, die hier sind, und denen, die zu uns stoßen, sodass wir in der gleichen Art und Weise weiterfahren können“, sagt Van Aert. „Aber es wird schwierig sein, sie zu ersetzen.“