„Ich bin nicht einverstanden mit dem, was er gesagt hat“ – Matxin bestätigt, dass Ayuso nach der Vuelta nicht mehr für das UAE Team Emirates - XRG fahren wird

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 08 September 2025 um 17:30
JuanAyuso
Joxean Matxin, der stets kämpferische Architekt hinter den Grand Tour-Ambitionen des UAE Team Emirates - XRG, reagierte direkt auf Juan Ayusos jüngste Kritik, in der er das Team als „Diktatur“ bezeichnete. Gleichzeitig betonte er, dass ihre persönliche Beziehung intakt bleibe und dass er die Meinung des jungen Spaniers nicht teilt.
„Unsere Freundschaft ist immer noch da“, sagte Matxin am zweiten Ruhetag der Vuelta a Espana 2025 gegenüber MARCA. „Wir haben uns gestern im Zimmer unterhalten, wie immer. Meine Beziehung zu ihm hat sich nicht verändert. Natürlich bin ich nicht einverstanden mit dem, was er gesagt hat – aber das ist ein anderes Thema.“

Kontinuität trotz Kontroverse

Ayuso, der zum Saisonende das Team verlässt, hatte letzte Woche für Schlagzeilen gesorgt, als er das interne Management öffentlich kritisierte. Der Zeitpunkt mitten im Rennen, als UAE in einem spannenden Duell mit Jonas Vingegaard um den Gesamtsieg kämpfte, verstärkte die Aufmerksamkeit.
Matxin spielte jegliche Andeutung von Zwietracht herunter: „Intern ist alles gleich geblieben. Im Bus, im Alltag, bei der Arbeit – nichts hat sich geändert. Wir scherzen miteinander, wir fordern Leistung – das war schon immer so. Marc Soler hat Juan nach den Kommentaren sogar zum Etappensieg verholfen. Das zeigt, wie professionell das Team arbeitet.“
Er fügte Humor hinzu, indem er auf Ayusos Rennkalender verwies: „Wir diskutierten seinen Kalender am zweiten Ruhetag. Juan wollte das Höhentraining ausfallen lassen und seine Vorbereitung in Jávea absolvieren. Wir waren einverstanden. Also sieht man: Es ist gar nicht so eine Diktatur“, erklärte Matxin lächelnd.
Der Teamchef bestätigte, dass die Vuelta Ayusos letzter Auftritt in den Farben der VAE sein wird. „Ursprünglich war er für die Tour of Guangxi eingeplant, doch nachdem er die Ziele in Spanien erfüllt hatte, konnte er pausieren. Zwei von drei Zielen hat er erreicht – die Pause hat er sich verdient.“

Fokus auf das Rote Trikot

Abseits der Schlagzeilen bleibt das Team entschlossen, Vingegaards Vorsprung von 48 Sekunden auf Joao Almeida zu verringern und in der letzten Rennwoche das Rote Trikot zu erobern.
„Wenn ich die Etappensiege gegen das Rote Trikot eintauschen könnte, würde ich das ohne Zögern tun“, sagte Matxin. „Wenn wir verlieren, dann nicht, weil wir uns mit Platz zwei zufriedengeben. Es wird daran liegen, dass wir bis zum Schluss alles versucht haben.“
Mit noch drei entscheidenden Bergankünften und einem Schlüsseltzeitfahren rechnet Matxin damit, dass der Endkampf an mehreren Fronten ausgetragen wird. „Wir müssen jede Taktik ausprobieren. Manche Tage selektiert die Strecke von selbst, an anderen müssen wir kollektiv arbeiten. Jeder Tag verlangt einen anderen Ansatz.“
Joao Almeida bleibt die zentrale Figur im Plan, doch Matxin betont: „Es geht um den Willen zum Angriff. Dieser Glaube macht schon 50 % des Kampfes aus. Dann kommt das Timing – und der Zustand der Beine, sowohl seiner als auch des Teams.“

Taktik, Professionalität und Respekt

Matxin erinnerte an Schlüsselmomente wie die Etappe nach Valdezcaray, wo das Team kritische Zeit verlor: „Visma war an diesem Tag exzellent – nicht weil wir Fehler gemacht haben, sondern weil sie perfekt gefahren sind. Ich bereue nichts. Wir analysieren, lernen und machen weiter.“
Er sprach auch La Farrapona an, wo Solers Wechsel auffiel: „Die Idee war, Visma aus der Pause herauszuhalten. Campenaerts zu folgen war der Schlüssel. Hätte Joao Vingegaard fallen lassen, hätten wir Soler zurückgerufen – das ist schon einmal passiert.“
Soler bleibt unverzichtbar: „Er ist sowohl bei der Tour als auch bei der Vuelta ein fester Bestandteil. Letztes Jahr nahm er an 11 Ausreißversuchen teil und gewann sogar in Lagos. Er ist grundlegend für das, was wir tun.“
Matxin forderte Respekt bei Zwischenfällen am Straßenrand: „Ich verlange einfach Respekt. Lasst das Rennen fair und sportlich ablaufen. Auf dem Angliru haben wir das gesehen – reines Rennen, maximaler Respekt. Mehr brauchen wir nicht.“
Während das Rennen in die entscheidende Phase geht, zeigt Matxin seine typische Entschlossenheit: „Wir sollten nicht darüber nachdenken, was wir nicht getan haben. Denkt lieber an das, was vor uns liegt. Wir werden bis zum letzten Tag um diese Vuelta kämpfen.“
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