"Wir sind nicht alle wie Remco" - Red Bulls Juniorenweltmeister Lorenzo Finn hat es nicht eilig, auf der World Tour Fuß zu fassen
Radsport
Juniorenweltmeister Lorenzo Finn macht 2025 einen bedeutenden Schritt in seiner Karriere und wechselt ins Red Bull - BORA - hansgrohe Rookies Team. Der 18-jährige Italiener betont jedoch, dass er keinen überstürzten Wechsel auf die WorldTour-Ebene plant.
"Das war der natürliche nächste Schritt in meiner Entwicklung," erklärte Lorenzo Finn im Gespräch mit Cycling News. "Nach meiner Juniorenzeit wollte ich zwei Jahre in der U23 fahren, um mich weiterzuentwickeln. Der direkte Sprung von den Junioren zur WorldTour wäre definitiv nicht der richtige Weg für mich gewesen. Wir sind nicht alle wie Remco."
Finn, der bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Zürich mit einem beeindruckenden Solo den Rekord von Remco Evenepoel für den größten Vorsprung brach, zeigt trotz seiner Erfolge eine reife Herangehensweise. "Die meisten Junioren sind nicht wie Remco. Ich sehe einige, die direkt auf die WorldTour wechseln, und frage mich, ob das für sie die beste Entscheidung ist. Aber ich konzentriere mich auf mich und denke, für mich ist dieser Weg der richtige."
Obwohl Finn offiziell noch nicht zum WorldTour-Kader von Red Bull - BORA - hansgrohe gehört, hatte er die Gelegenheit, im Dezember-Trainingslager mit seinen zukünftigen Teamkollegen zu trainieren. "Es war fantastisch," sagte er. "Wir fühlen uns wie ein Teil des Teams. Selbst als ich aus den Junioren kam, war das Umfeld sehr unterstützend. Die gemeinsame Zeit mit den WorldTour-Fahrern, selbst beim Abendessen, macht den Übergang in die WorldTour hoffentlich viel einfacher, wenn es so weit ist."
Finn sieht sich selbst als vielseitigen Fahrer mit einer Vorliebe für anspruchsvolle Eintagesrennen und Etappenrennen. "Man könnte mich als Bergfahrer bezeichnen, aber es ist schwer, das in meinem Alter genau zu sagen. Ich mag harte, hügelige Eintagesrennen wie Lüttich-Bastogne-Lüttich, und auch Etappenrennen mit Klettertagen liegen mir. Vielleicht entwickle ich mich zu einem GC-Talent, aber es ist noch zu früh, um das zu beurteilen."
Seine großen Ziele für 2025 hat Finn bereits klar im Blick: "Der Baby-Giro ist ein großes Highlight, vor allem, weil er in Italien stattfindet. Ich freue mich auch auf einige wichtige Eintagesrennen, aber der Baby-Giro bleibt mein größtes Ziel." Finn zeigt damit, dass er trotz seines Talents geduldig bleibt und sich auf eine fundierte Entwicklung konzentriert.