Jonas Vingegaard trat heute bei der
Vuelta a Espana mit einem besonderen Ziel an: Er wollte den Etappensieg holen – und diesen seinem einjährigen Sohn widmen, der just an diesem Tag Geburtstag feierte. „Mein Sohn hat heute Geburtstag; er ist ein Jahr alt geworden. Deshalb wollte ich unbedingt für ihn gewinnen, und wir haben den ganzen Tag dafür gearbeitet“, sagte der Däne vom Team
Visma - Lease a Bike.
Doch das Rennen nahm eine unerwartete Wendung. Aufgrund von Protesten auf der Zielgeraden neutralisierten die Organisatoren das Finale. Ein offizieller Etappensieger wurde nicht gekürt, die Zeiten flossen drei Kilometer vor dem Ziel in die Wertung ein. Für Vingegaard war der Traum vom Geburtstagsgeschenk damit geplatzt. „Ich finde es schade, dass wir diese Chance nicht bekommen haben. Aber es ist, wie es ist.“
Neutralisation raubt dem Rennen die Spannung
Sportlich verlief der Tag zunächst nach Plan. Vingegaard reagierte am vorletzten Anstieg auf eine Attacke von
Joao Almeida, während bereits eine Straßensperre für Unruhe sorgte. Später setzte auch
Tom Pidcock einen Vorstoß. „Ich wollte eigentlich nichts tun, aber dann griff Tom an, und ich musste ihn ziehen lassen. In der Abfahrt kam ich wieder heran, und wir arbeiteten gut zusammen. Ich glaube, Tom wusste nicht, dass es keinen Etappensieg geben würde“, erklärte Vingegaard.
Der Däne fiel zwar zweimal zurück, schloss aber jeweils die Lücke. Almeida und Pidcock versuchten, ihre Positionen in der Gesamtwertung auszubauen, während Vingegaard Sekunden auf den Portugiesen gutmachte. „Als Team haben wir uns wirklich gut geschlagen. Dass wir in einer dreiköpfigen Ausreißergruppe dabei waren, an einem Tag, an dem jeder dort sein wollte, spricht Bände“, so der zweifache Tour-de-France-Sieger. Besonders Ben Tulett und Victor Campenaerts überzeugten an den Anstiegen mit starker Form.
Auch zu den Protesten äußerte sich Vingegaard. „Die Polizei hat einen sehr guten Job gemacht. Als wir das erste Mal über die Ziellinie in Bilbao fuhren, sahen wir Leute, die versuchten, die Straße zu blockieren. Ein anderes Mal wurden wir an einem Anstieg gestoppt, konnten aber weiterfahren.“
Der Tag endete ohne Sieger – doch für Vingegaard bleibt die Erinnerung an einen Einsatz, den er seinem Sohn widmete.