Nach seinem Auftaktsieg auf der ersten Etappe der Vuelta a España war es zuletzt still um
Jasper Philipsen geworden. Die schwierigen Profile der vergangenen Tage machten dem Belgier zu schaffen, auf der dritten Etappe fiel er am letzten Anstieg zurück und kam nicht mehr in Schlagdistanz. „Ich wusste, dass es eine sehr harte Etappe werden würde, und das war sie auch. Ich hatte keine guten Beine, aber es war einfach sehr schwierig“, gab er bei Eurosport zu.
Die vierte Etappe könnte für ihn eine neue Chance bieten. Von Susa führt das Rennen über die Alpen nach Voiron – mit drei kategorisierten Anstiegen in der ersten Hälfte, bevor eine lange Abfahrt den Weg ins Ziel ebnet. Damit ergeben sich mehrere Szenarien: Überlebt eine Ausreißergruppe, oder kontrollieren die Sprinterteams das Geschehen und bereiten ein reduziertes Finale vor? Philipsen weiß, dass vieles außerhalb seiner Kontrolle liegt. „Es hängt davon ab, wie das Peloton fährt. Wir müssen es versuchen, aber das Peloton entscheidet.“
Das Finale in Voiron dürfte selbst für die schnellen Männer keine klassische Sprintankunft sein. 300 Meter vor dem Ziel wartet eine scharfe Kurve, anschließend führt eine Schleppkurve mit vier Prozent Steigung hinauf zur Linie. Ein geradliniger Hochgeschwindigkeitssprint ist ausgeschlossen – Positionierung und Kraftreserven werden entscheidend sein.
Für Philipsen bedeutet das: Zunächst die Anstiege überstehen, dann im Finale mit genügend Körnern für einen letzten Antritt präsent sein. Sollte er diese Prüfung meistern, könnte er um seinen zweiten Etappensieg kämpfen – wenn das Peloton ihn lässt.