„Wir müssen eine Entscheidung treffen“ – Visma erklärt Taktik und Pogacar-Sticheleien

Radsport
Montag, 21 Juli 2025 um 20:00
merijnzeeman
Auf der 15. Etappe der Tour de France sorgte ein Sturz von Jonas Vingegaard früh im Rennen für einen heiklen Moment. Der Däne wurde zusammen mit vielen anderen Klassementfahrern von einer Lücke im Feld aufgehalten. Was auf den ersten Blick harmlos wirkte, erhielt Brisanz durch die Attacke von Tadej Pogacar an der Spitze – und dessen spitze Worte zur Taktik von Team Visma | Lease a Bike im Anschluss.
Jonas Vingegaard und Wout van Aert reagierten sichtlich ungehalten. Sportdirektor Grischa Niermann stellte sich am Morgen danach den Fragen der Medien und übernahm die Verantwortung für das taktische Vorgehen. „Es ist klar, dass wir mit Jonas für die Gesamtwertung hier sind. Aber wir haben auch immer Etappensiege im Blick – und das hat gestern geklappt“, erklärte Niermann.
Seine Entscheidung, drei Fahrer vorne zu lassen, sei auf seine Analyse der Rennsituation zurückzuführen. „Ich war mir sicher, dass die Gruppe um Jonas ohne Probleme zurückkommen würde. So habe ich das vom Auto aus gesehen. Wäre Zeit verloren gegangen, hätten wir die Jungs sofort zurückgeholt“, so der Teamchef.
Am Ende hatte das Missverständnis keinen Einfluss auf den Ausgang der Etappe oder das Gesamtklassement. Vielmehr waren es Pogacars Kommentare, die für Gesprächsstoff sorgten. Der Slowene ließ durchblicken, dass Vingegaard wohl wenig Freude beim abendlichen Teamessen haben dürfte – ein Seitenhieb, der eher wie ein gezieltes Sticheln wirkte.
Die Rivalität zwischen UAE Team Emirates und Visma bleibt damit aufgeheizt. Doch Niermann zeigt sich kämpferisch: „Wir müssen eine Entscheidung treffen. Mit vier Minuten Rückstand reicht es nicht, im Hochgebirge 500 Meter vor dem Ziel zu attackieren. Tadej muss irgendwo eine Schwäche haben – wir haben sie nur noch nicht gefunden. Aber die Tour endet erst in Paris.“
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