Lidl-Trek gehörte zu den ersten Teams, die Mitgefühl zeigten, als das
Team Visma | Lease a Bike vor der 3. Etappe der Vuelta a España Opfer eines massiven Diebstahls wurde. Unbekannte hatten in der Nacht 18 Rennräder aus dem Teambus der Niederländer entwendet. Gemeinsam mit Movistar bot das US-Team sofort seine Hilfe an, damit die Konkurrenz überhaupt starten konnte. Für Teamchef Luca Guercilena war das selbstverständlich: „So etwas kann jedes Team treffen.“
„Wir sahen den enormen Schaden, den die Diebe angerichtet hatten, und haben Visma sofort gesagt, dass wir helfen – egal womit“, erklärte Guercilena gegenüber IDLProCycling. „Ob Fahrräder, Gruppensätze, Helme oder Mechaniker – wir wollten sicherstellen, dass sie am Start stehen können.“ Der Italiener unterstützte sogar die Ermittlungsarbeit, indem er für Polizei und Detektive übersetzte. „Am Ende geht es um Respekt unter den Teams. Wir wissen, wie hart es ist, wenn man morgens aufwacht und der Lkw ist komplett leer.“
Guercilena fordert nun ein Umdenken in der Sicherheitsfrage. „Ich glaube, wir sind an einem Punkt, an dem wir für die Nacht echte Sicherheitskräfte brauchen. So viele Teams übernachten inzwischen in denselben Hotels. Die Ausrüstung wird immer wertvoller, und der Schaden kann riesig sein.“ Besonders die Umstände in dieser Nacht hätten Visma zusätzlich geschwächt. „Sie hatten Pech mit dem Parkplatz. Wir konnten die Hintertüren unseres Lkw mit einem Auto blockieren, aber das war bei Visma nicht möglich. Wäre es gegangen, hätten sie es sicher genauso gemacht.“
Für den erfahrenen Teamchef ist klar, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Diebstahl handelte. „Das ist organisierte Kriminalität, keine Gelegenheitstäter, die ein bisschen schnüffeln. Im Winter in Calpe beschäftigen wir Sicherheitsleute. Aber bei einer Rundfahrt bringen wir rund fünfzig Räder mit, darunter auch Zeitfahrmaschinen. Die kann man nicht alle ins Hotel stellen. Und das sind nur die Fahrräder – dazu kommt eine Unmenge an wertvoller Ausrüstung.“ Guercilena mahnt: „Wir müssen dringend eine Lösung finden, bevor so ein Fall noch mehr Teams hart trifft.“