Tadej Pogacar kann mittlerweile fast durchatmen – er hat die letzte entscheidende Etappe der
Tour de France überstanden. Natürlich kann auf der 21. Etappe immer noch Pech dazwischenkommen, aber im Falle eines größeren Zwischenfalls bei den Top-Fahrern würden die Organisatoren sicher eingreifen. Der Fahrer von UAE Team Emirates – XRG will den Tag in Paris nicht nur absichern, sondern peilt womöglich auch noch einen Etappensieg an.
Am heutigen 20. Renntag gab es viel Rennaction und einen sehr schnellen Start, der das Rennen für das gesamte Peloton extrem fordernd machte. Doch Pogačar wurde nicht von Jonas Vingegaard angegriffen, und so konnte UAE, nachdem sich die Ausreißergruppe formiert hatte, endlich einmal einen ruhigen Tag im Feld genießen – etwas, das bei dieser Tour eine Seltenheit war.
Pogačar hat den Toursieg – seinen vierten – so gut wie sicher, doch das Rennen ist offiziell noch nicht beendet. Nach dem Zieleinlauf in Pontarlier mahnte er zur Vorsicht: „Solange wir nicht die Ziellinie in Paris überquert haben, muss ich mit dem Team konzentriert bleiben. Ich hoffe, dass morgen ein ruhiger Tag wird“, sagte Pogačar im Zielinterview.
„Wir haben ein starkes Team für die morgige letzte Etappe. Es ist kein klassisches Finale, sondern ein sehr kurzer Rundkurs, aber mit Nils, Tim, Jhonatan und mir haben wir gute Optionen. Wir können vielleicht etwas versuchen. Wir werden sehen, wie wir uns fühlen und wie die erste Runde des Kurses verläuft.“
Mit dem explosiven Schlussrundkurs in Montmartre könnte UAE morgen definitiv eine entscheidende Rolle im Kampf um den Etappensieg spielen. Auch Pogačars Helfer hätten realistische Chancen, sollten sie die nötige Freiheit bekommen – doch ein Sieg in Paris im Gelben Trikot ist etwas, das für den Slowenen womöglich einmalig bleiben wird.
Es dürfte ein spannendes Finale werden, und der Kampf um die Positionen wird so oder so intensiv ausfallen. Doch am gepflasterten Anstieg von Montmartre lässt sich durchaus der Unterschied machen – und das anspruchsvolle Finale erschwert es dem Feld, einen Fahrer wieder einzufangen, der vorne bleibt. Es würde daher nicht überraschen, wenn wir das Gelbe Trikot ein letztes Mal angreifen sehen, bevor Pogačar sich endlich seine wohlverdiente Pause vom Radfahren gönnt.