Jonathan Milan wartet weiterhin auf seinen ersten Etappensieg bei der
Tour de France. Nach einem frustrierenden Tag in Lille, an dem Seitenwindstaffeln dem Sprinter von Lidl-Trek zusetzten, wurde die zweite Etappe nach Boulogne-sur-Mer zur nächsten Enttäuschung. Die hügelige Ankunft erwies sich als zu anspruchsvoll für den kraftvollen Italiener.
Immerhin konnte Milan beim Zwischensprint seine Beine testen. Dabei kam es zu einem Zwischenfall mit
Biniam Girmay, dem Träger des Weißen Trikots. „Nichts Besonderes, nur ein Rennzwischenfall. Er ist ein bisschen weit gegangen, ich wurde nervös“, erklärte Milan gegenüber Tuttobici. „Aber wir haben das sofort geklärt, haben uns nach der Ziellinie die Hand gegeben – wir respektieren einander und schätzen uns. Solche nervösen Momente gehören in der Gruppe einfach dazu.“
Zweites Hindernis: Smartphone-Unfall
Als wäre das nicht genug, kam es nach dem Sprint zu einem kuriosen Vorfall: Milan stieß mit dem Arm einer Zuschauerin zusammen, die sich zu weit über die Absperrung lehnte, um das Rennen mit ihrem Handy zu filmen. „Die Passage war sehr eng. Ich habe ein Handy ins Gesicht bekommen. Ich glaube, das Mädchen hat ihr Handy verloren – ich jedenfalls habe einen kräftigen Schlag abbekommen.“
Milan nahm die Situation sportlich, warnte aber deutlich: „Ich habe nichts gegen große Zuschauermengen, im Gegenteil – es ist schön, so viele Menschen an der Strecke zu sehen. Aber die Fans müssen unbedingt am Straßenrand bleiben und bei Handys besonders vorsichtig sein. Sie können wirklich gefährlich werden.“
Für die Sprinter war die zweite Etappe ohnehin kein Terrain für große Hoffnungen. Die flache Etappe nach Dunkerque am nächsten Tag, mit nur einem kurzen Anstieg der Kategorie 4, verspricht hingegen bessere Chancen. „Morgen werden wir es erneut versuchen“, kündigte Milan kämpferisch an. „Heute war eine sehr harte Etappe, aber morgen sollte mir das Profil besser liegen – ich werde alles geben, um zu gewinnen.“