„Wenn Jonas angreift, dann richtig“ – Dänische Legende hinterfragt Vingegaards Abtasten von Pogacar auf Etappe 2

Radsport
Montag, 07 Juli 2025 um 16:15
vingegaard
Lange Zeit galt Tadej Pogacar als der deutlich angriffslustigere Fahrer im legendären Duell mit Jonas Vingegaard. Doch in den frühen Etappen der Tour de France 2025 scheint sich dieses Bild leicht verschoben zu haben: Vingegaard attackiert nach Belieben, während Pogacar offenbar versucht, seine Kräfte etwas mehr zu schonen.
Vingegaards Landsmann und Tour de France-Sieger Bjarne Riis sieht die aggressive Fahrweise seines Nachfolgers allerdings durchaus kritisch – besonders mit Blick auf die Attacken schon auf der zweiten Etappe eines dreiwöchigen Rennens. „Jonas hat sich mit dieser Attacke vielleicht ein paar leichte Punkte gesichert – sie kam direkt nach dem Anstieg. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, warum er das gemacht hat“, überlegt Riis in seiner Etappenanalyse für BT.dk. „Vielleicht nur, um zu zeigen, dass er da ist.“
Vingegaard war in den vergangenen Jahren eher dafür bekannt, seine Kräfte für die entscheidenden Momente in den Bergen zu sparen. 2025 scheint er jedoch eine offensivere Strategie zu fahren. Riis ist sich allerdings nicht sicher, ob das eine Verbesserung darstellt: „Das mag jetzt hart klingen, aber wenn Jonas angreift, dann muss es auch ein richtiger Angriff sein. Ansonsten sollte er seine Energie besser sparen“, so Riis. „Jonas sollte nicht einfach nur angreifen, um des Angreifens willen. Er sollte es tun, wenn es wirklich zählt – wenn es einen Unterschied machen kann.“
„Auf diesem Niveau muss man seine Energie clever einsetzen – und es sieht ganz so aus, als hätte Pogacar diese Lektion aus den vergangenen Jahren endlich verinnerlicht“, erklärt Bjarne Riis im Vergleich der beiden führenden Maillot-Jaune-Kandidaten. „Er verbrennt nicht unnötig Energie, bleibt ruhig und steht nicht unter Druck.“
Trotz seiner Kritik an Vingegaards Taktik hat Riis die zweite Etappe durchaus genossen: „Ich fand, das war eine brillante Etappe“, lautet sein Fazit. „Die klassischen Puncheure hatten Probleme, denn wenn das Tempo wirklich angezogen wird, können nur die Allerbesten mithalten. Mathieu van der Poel hat heute auf absolutem Weltklasseniveau agiert. Er ist einfach ein Phänomen.“
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