Vingegaard schlägt zurück – Psychokrieg gegen Pogacar bei der Tour 2025

Radsport
Montag, 07 Juli 2025 um 13:00
pogacar-vingegaard
Nach den ersten beiden Etappen der Tour de France 2025 trennt Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard kaum etwas – gerade mal zwei Bonussekunden zu Gunsten des Slowenen bilden den einzigen Vorsprung. Obwohl Vingegaard damit im Gesamtklassement minimal zurückliegt, sieht Jonathan Vaughters, Teamchef von EF Education-EasyPost, den psychologischen Vorteil klar beim Dänen.
„Ich hatte erwartet, dass Jonas auf so einer Etappe eher auf Platz 10 oder 15 landen würde“, reflektierte der Amerikaner im Nachbericht zur spannenden zweiten Etappe bei TNT Sports  Analyseformat The Breakaway. Dort hatte Mathieu van der Poel die Etappe gewonnen, Pogacar wurde Zweiter, Vingegaard Dritter.
„Er wäre normalerweise in dieser Spitzengruppe dabei gewesen, aber eher nur, weil er eine starke aerobe Grundlage hat – ohne den richtigen Punch“, ergänzt Vaughters. „Dass er jetzt aber diese explosive Fähigkeit gezeigt hat, bedeutet, dass er noch viel mehr Reserven hat, als wir gedacht haben.“
Neben Jonathan Vaughters war bei The Breakaway auch Michael Matthews zu Gast, vierfacher Tour-de-France-Etappensieger und enger Freund von Tadej Pogačar. Der Australier hatte gehofft, bei der Tour 2025 am Start zu sein, doch Anzeichen einer Lungenembolie beim Höhentrainingslager haben seine Karriere vorerst auf Eis gelegt.
Auch Matthews sieht in den frühen Tagen der Tour positive Entwicklungen bei Jonas Vingegaard: „Dieses Jahr kommt er mit einer entspannten Haltung, so nach dem Motto: ‚Ich fahr einfach Rad und schau, was passiert‘. Nicht mehr so kalkuliert, was zwar ein bisschen beängstigend, aber auch sehr spannend zu beobachten ist“, erklärt der Team Jayco AlUla-Star. „Früher war er eher verkrampft, so wie Primož Roglič, jetzt sagt er: ‚Ich will einfach Rad fahren, los geht’s, Jungs, lasst uns Spaß haben‘.“
„Ich denke, das ist auch ein psychologisches Duell“, ergänzt Vaughters zum Abschluss. „Er zeigt Tadej, dass er auch einen Punch hat. Beide sind in Sachen Ausdauer auf Augenhöhe, aber Tadej hatte bisher immer den besseren Punch. Jonas setzt ihm jetzt ein paar kleine Nadelstiche und sagt: ‚Hey, ich kann das auch‘. Hat er heute mit seinen Attacken viel Zeit gutgemacht? Wahrscheinlich nicht. Aber war es ein psychologischer Treffer? Ganz klar ja.“
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