"Wenn jemand wie Pippo sagt, dass er Schmerzen hat, bedeutet das, dass es ernst ist" - INEOS Grenadiers Tour de France beginnt katastrophal

Monate an Vorbereitung, Training und Aufbauarbeit waren in weniger als einer halben Etappe zerstört: Filippo Ganna musste die Tour de France 2025 schon am ersten Tag nach einem Sturz verlassen – ein verheerender Start für INEOS Grenadiers.

„Eine erste Beurteilung durch den Rennarzt wurde gemäß dem UCI-Protokoll durchgeführt, und er erhielt zunächst die Freigabe zur Weiterfahrt“, hieß es am Samstagabend in einem offiziellen Social-Media-Update des Teams. „Doch unter Beobachtung durch das medizinische Personal des Rennens und unseres Teams entwickelte er Symptome einer Gehirnerschütterung und wurde daraufhin sofort aus dem Rennen genommen. Die Untersuchungen im Krankenhaus sind abgeschlossen, und er wird in den kommenden Tagen weiter engmaschig überwacht. Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung.“

Sportdirektor Oli Cookson äußerte sich direkt nach Etappenende gegenüber Bici.Pro über den frischgebackenen italienischen Zeitfahrmeister. „Ich kann nicht viel sagen, das medizinische Team untersucht ihn noch im Bus. Es scheint, als hätte er einen Schlag auf den Kopf bekommen, aber wir warten auf die ärztliche Einschätzung“, so Cookson. „Wir haben gesehen, wie er beim Anstieg zum Mont Cassel zurückfiel. Wir sprachen mit ihm, wollten herausfinden, wie es ihm geht – ihn beruhigen.“

Nach dem Sturz funktionierte Gannas Funkgerät nicht mehr. „Wir blieben mit dem Teamauto in seiner Nähe. Irgendwann sagte er einfach, er könne nicht mehr. Wenn jemand wie Pippo das sagt, weiß man, dass es ernst ist. Er hatte starke Schmerzen.“

Ein ganzes Projekt, das monatelang aufgebaut wurde, war binnen Sekunden vorbei. „Das Zeitfahren in Caen wäre eine echte Chance für ihn gewesen. Alles war perfekt vorbereitet – das tut weh“, so Cookson weiter. „So etwas kann passieren. Wir haben es 2020 beim Giro erlebt, als Geraint Thomas früh aufgeben musste und wir unsere Strategie komplett neu denken mussten.“

Gannas Aus ist für das Team ein schwerer Schlag – nicht nur sportlich, sondern auch emotional. „Pippo ist einer unserer ikonischsten Fahrer, ein Fixpunkt im Team. Ihn zu verlieren, tut weh. Aber die Tour ist lang – wir müssen jetzt einen neuen Weg finden.“

Cooksons Fazit ist bitter: „Es ist nicht der Start, den wir uns erhofft hatten. Ich bin gerade erst angekommen und muss noch alles analysieren, aber ich glaube, wir hatten nur einen Fahrer in der Spitzengruppe.“