"Wenn er nicht da ist, müssen wir definitiv anders fahren" - BORA DS Rolf Aldag über Primoz Roglic und die Auswirkungen der Rennen ohne Tadej Pogacar

Red Bull - BORA - hansgrohe hat das Eröffnungswochenende des Giro d’Italia 2025 in einer idealen Ausgangslage beendet: Primoz Roglic liegt nach drei Etappen auf Rang zwei der Gesamtwertung, nur hinter dem aktuellen Träger des Rosa Trikots, Mads Pedersen. Nach einer cleveren und fokussierten Teamleistung wirkt das deutsche WorldTour-Team gut aufgestellt, um seinen Plan vom Gesamtsieg in Rom weiter zu verfolgen.

„Unser Ziel ist es, in Rom das Rosa Trikot zu tragen“, betont Sportdirektor Rolf Aldag im Interview mit der Sportschau. Dieses Ziel bestimme das taktische Vorgehen: Nicht jeden Tag kontrollieren, sondern selektiv Verantwortung übernehmen – vor allem, wenn andere Teams bereit sind, das Rosa Trikot zwischendurch zu tragen. „Deshalb ist es überhaupt kein Problem, gleich wieder aufzuhören“, sagt Aldag über die Etappenführung.

BORA konzentriert sich auf die Schlüsselgegner – allen voran Juan Ayuso, dem Roglic auf der dritten Etappe bereits 16 Sekunden abgenommen hat. Aldag sieht darin einen Beleg für Roglics gute Form – und auch für das wachsende taktische Verständnis zwischen dem Slowenen und dem Team.

Ein Beispiel: Jan Tratniks gezielter Zeitverlust auf Etappe 1, der es ihm ermöglichte, am nächsten Tag früh ins Zeitfahren zu starten – und Roglic aus dem Teamwagen heraus eine Vorschau auf die Strecke zu geben. „So konnte er ein Gefühl dafür bekommen, wie schnell man fahren kann – das war super wichtig“, erklärt Aldag.

Roglic selbst betont, dass Rennen wie der Giro taktisch viel anspruchsvoller seien als z. B. die Tour de France. Dort dominiert oft Tadej Pogacar, während beim Giro taktische Finesse und Teamdynamik entscheidend sind. „Mit Tadej macht man einfach seinen Job – meistens gewinnt er. Wenn er nicht da ist, müssen wir anders fahren“, kommentierte Roglic mit einem Lächeln.

Nach dem Vuelta-Comeback im letzten Jahr wirkt Roglic nun stabiler eingebettet in sein Team – was laut Aldag ein entscheidender Faktor sein könnte. Die Ambitionen auf das Rosa Trikot sind klar, und mit einem gut vorbereiteten Kapitän sowie clever eingesetzten Helfern scheint Red Bull - BORA - hansgrohe gewappnet für die kommenden schweren Bergetappen.