Die 4. Etappe der Vuelta a España wird ein kniffliger Tag. Auf dem Papier deutet vieles auf einen Massensprint hin, diesmal auf französischem Boden. Doch die Route durch die Alpen birgt mehrere Anstiege, an denen gefährliche Attacken möglich sind.
Das Rennen verlässt Italien und erreicht Frankreich mit Start in Susa und Ziel in Voiron. Der erste Teil ist anspruchsvoll, geprägt von drei Anstiegen, bevor es lange bergab ins Ziel geht. Schon früh könnten Ausreißer ihr Glück versuchen – doch auch ein Sprint bleibt ein realistisches Szenario.
Gleich zu Beginn wartet ein 5,7 Kilometer langer Anstieg mit 5,6 %. Ohne große Abfahrt folgt ein weiterer Anstieg über 8,4 Kilometer bei 5,9 %. Danach führt die Strecke auf französischen Straßen hinauf zum Col du Lautaret. Dieser ist mit rund 14 Kilometern bei 4 % zwar nicht extrem schwer, führt aber über 2000 Höhenmeter. Für die Sprinter bedeutet das zusätzlichen Druck in den Beinen.
Profil
Susa (Italien) - Voiron (Frankreich), 206,7 Kilometer
Nach dem Lautaret geht es lange bergab. Der letzte Abschnitt liegt rund 1800 Meter tiefer und wird mit hoher Geschwindigkeit gefahren. Das macht es für Ausreißer schwer, Vorsprünge ins Ziel zu retten.
Kommt es zum Sprint, wird er alles andere als einfach. Die Zielgerade steigt auf den letzten 300 Metern mit rund 4 % an, zudem liegt die letzte Kurve nur 300 Meter vor dem Ziel. Positionierung und Timing werden entscheidend sein.
Das Wetter
Karte Vuelta a España 2025 Etappe 4
Nach kühlen Tagen erwartet die Fahrer ein heißes Finale. Temperaturen im Bereich von über 30 Grad könnten das Rennen zusätzlich belasten.
Die Favoriten
Mads Pedersen – Der Däne ist kaum aus der Favoritenrolle zu drängen. Das Finale mit leichtem Anstieg spielt ihm in die Karten und verschafft ihm Vorteile gegenüber Jasper Philipsen. Lidl-Trek wird versuchen, die Etappe zu kontrollieren und Pedersen optimal in Szene zu setzen.
Jasper Philipsen – Der Belgier wirkt nach den ersten Etappen noch nicht in Topform. Die Anstiege könnten ihm zusetzen, doch bleibt er im Feld, ist er weiterhin ein Kandidat. Allerdings erschwert die ansteigende Zielgerade seine Aufgabe.
Die weiteren Sprinter – Unter normalen Umständen ist Pedersen der Mann, den es zu schlagen gilt. Philipsen bleibt gefährlich, doch auch andere Namen mischen mit: Orluis Aular hat mit starken Beinen überzeugt, während Casper van Uden und Ethan Vernon auf ein eher klassisches Sprintfinale hoffen. Fahrer wie Bryan Coquard, Tom Pidcock, Jordan Labrosse oder Filippo Ganna kommen bei einem schwereren Finale ins Spiel. Auch Madis Mihkels und Jente Biermans darf man nicht unterschätzen.
Kann eine Ausreißergruppe durchkommen?
Die Chance besteht. Gerade nach den ersten Etappen, wenn Abstände bereits vorhanden sind, wittern viele Teams ihre Möglichkeit. Der Start bergauf lädt zu Attacken ein. Für einen Erfolg braucht es jedoch Fahrer mit Kraftreserven bergauf und der nötigen Explosivität für das schnelle Finale.
Visma wird sich hüten, früh Energie zu verschwenden. Deshalb könnten andere Teams die Initiative ergreifen. Realistische Kandidaten für einen Ausreißercoup sind unter anderem Javier Romo, Bruno Armirail, Matteo Sobrero, Chris Harper, Mauri Vansevenant, Magnus Sheffield, Alessandro Verre, Stefan Küng, Nans Peters, Rémi Cavagna, Eddie Dunbar oder Nico Denz.
Vorhersagen Vuelta a España 2025 Etappe 4:
*** Mads Pedersen
** Orluis Aular, Ethan Vernon, Jasper Philipsen
* Casper van Uden, Bryan Coquard, Tom Pidcock, Filippo Ganna, Bruno Armirail, Magnus Sheffield, Stefan Küng, Nans Peters, Nico Denz
Tipp: Mads Pedersen
Wie: Ausreißersprint
Original: Rúben Silva