DISKUSSION Vuelta a España Etappe 3 | War der Sieg von David Gaudu die größte Überraschung des Jahres? Kann Jonas Vingegaard die Wertung des Grünen Trikots gewinnen?

Radsport
Montag, 25 August 2025 um 21:30
davidgaudu
Die dritte Etappe der Vuelta a España war die letzte auf italienischem Boden. Das wellige Terrain bot ideale Bedingungen für explosive Puncheure und vielseitige Sprinter.
Vier Fahrer setzten sich kurz nach dem Start ab: Sean Quinn, Alessandro Verre, Patrick Gamper und Luca van Boven bildeten die Ausreißergruppe des Tages. Doch das Peloton ließ sie nie weit ziehen. Lidl-Trek hielt den Rückstand unter Kontrolle, um Mads Pedersen für einen möglichen Schlusssprint in Position zu bringen.
Am ersten kategorisierten Anstieg, dem Issiglio (5,8 km à 6,5 %), mussten Gamper und van Boven abreißen lassen. Verre verbrauchte viel Kraft für die Bergpunkte, fiel später zurück und ließ Quinn allein an der Spitze. 20 Kilometer vor dem Ziel war auch er eingeholt.
Jasper Philipsen kämpfte lange, verlor aber schließlich den Anschluss. Das hohe Tempo von Lidl-Trek machte ihn chancenlos. Damit war klar: Eine Handvoll Sprinter und die Klassementfahrer würden um den Sieg kämpfen.
Giulio Ciccone bereitete den Sprint für Pedersen vor, doch in der letzten Kurve schoss David Gaudu vorbei und sicherte sich den Sieg. Pedersen und Jonas Vingegaard komplettierten das Podium. Vingegaard holte zusätzlich vier Bonussekunden und übernahm das Grüne Trikot.
Am Ende baten wir unsere Autoren um ihre Eindrücke und wichtigsten Erkenntnisse des Tages.

Miguel Marques (CiclismoAtual)

Eine ruhige Etappe, leicht zu kontrollieren für Lidl-Trek. Visma präsentierte sich stark, doch Campenaerts und Co. hatten im Finale keine Chance. Das amerikanische Team eröffnete den Sprint, aber Ciccone startete zu früh. Pedersen wurde schließlich von Gaudu überholt, der sich mit einem riskanten, aber cleveren Manöver durchsetzte.
Pedersen wirkt aktuell nicht so stark wie erhofft – kann er das Blatt noch wenden? Vingegaard hingegen überzeugte erneut und hielt mit Rang drei die Gesamtführung. Positiv auffällig waren auch Youngster wie Jordan Labrosse und Bjorn Koerdt in den Top 10.

Víctor LF (CiclismoAlDía)

Lidl-Trek kontrollierte die Etappe mit aller Kraft, doch am Ende fehlte Pedersen die Frische. Gaudu nutzte das eiskalt aus. Ein großartiger Auftakt für den Franzosen, der gestern Dritter wurde und nun seinen ersten Saisonsieg feierte.
Kaum jemand hätte erwartet, dass er nach drei Etappen auf Augenhöhe mit Vingegaard steht. Movistar versuchte, Orluis Aular in Stellung zu bringen, doch der Venezolaner wurde Sechster. Dahinter zeigten auch Buitrago und Bernal, dass sie in guter Verfassung sind.

Carlos Silva (CiclismoAtual)

Zum zweiten Mal in Folge belohnte sich Lidl-Trek nicht für die harte Arbeit. Trotz starker Teamleistung konnte Pedersen den Sieg nicht einfahren. Regen blieb zwar aus, aber die nassen Straßen sorgten für zusätzliche Spannung.
Auf dem letzten Kilometer lief alles auf ein Duell zwischen Vingegaard und Pedersen hinaus, doch dann explodierte Gaudu förmlich. Der Franzose, der seit 2022 auf einen WorldTour-Sieg wartete, meldete sich eindrucksvoll zurück. Ist er nun ein Anwärter fürs Gesamtklassement oder bleibt es bei Etappensiegen?

Pascal Michiels (RadSportAktuell)

Gaudus Sieg wirkte wie die plötzliche Reparatur eines alten, klapprigen Heimtrainers. Gestern klapperte es noch, heute lief alles reibungslos. Mit einem waghalsigen Zug auf der Innenbahn flog er an Pedersen und Vingegaard vorbei.
Für Lidl-Trek blieb wieder nur Frust. Pedersen wirkte zum Greifen nah am Erfolg, scheiterte aber. Selbst Vingegaard, gewohnt stabil, hatte gegen Gaudus Antritt keine Chance. Für den Franzosen war es nicht nur ein Etappensieg, sondern ein regelrechtes Befreiungserlebnis.

Félix Serna (CyclingUpToDate)

Auf dem Papier sah die Etappe leichter aus, doch die ständigen Wellen forderten viele Fahrer. Lidl-Trek kontrollierte das Rennen, wollte die Ausreißer klein halten und bekam am Ende trotzdem nicht den erhofften Sieg.
Auffällig: Viele Teams nutzen solche Tage nicht für eigene Angriffe. Nur vier Fahrer gingen in die Flucht – viel zu wenig, um erfolgreich zu sein. So lief alles auf ein Sprintfinale hinaus, in dem die üblichen Namen die Nase vorne hatten.
Gaudu überraschte dabei alle. Der Franzose, beim Giro schwach und ohne Tour-Teilnahme, scheint bei der Vuelta seine Form gefunden zu haben. Gestern noch Dritter, heute Sieger – die Frage bleibt: Kann er dieses Niveau halten?
Juan Ayuso wirkt noch nicht in Bestform. Zwar verlor er keine Zeit, doch bei den kurzen Bergankünften fehlte ihm die Explosivität. Vingegaard hingegen sammelt weiter Bonussekunden und trägt nun auch das Grüne Trikot. Angesichts der anstehenden Bergauf-Finishes könnte er auch morgen wieder mitmischen.
Und Sie? Was denken Sie über das, was heute passiert ist? Hinterlassen Sie einen Kommentar und beteiligen Sie sich an der Diskussion!
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