„Von einer Diktatur zu sprechen, ist völlig überzogen" - UAE-Teamkollege überrascht von Juan Ayusos Ausbruch

Radsport
Mittwoch, 03 September 2025 um 16:45
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Florian Vermeersch trägt seit diesem Jahr das Trikot des UAE Team Emirates – XRG. Mit Juan Ayuso hat er bislang jedoch keine Rennkilometer gesammelt, und vermutlich wird es bis zum Saisonende auch nicht dazu kommen. Umso größer war die Überraschung des Belgiers, als er von Ayusos öffentlichem Rundumschlag gegen die Teamleitung erfuhr. Der Spanier hatte in einem Interview sogar von einer „Diktatur“ gesprochen – Worte, die Vermeersch klar zurückweist.
„Ich kenne Juan nicht besonders gut. Wir sind nie gemeinsam Rennen gefahren, nur im Dezember im Trainingslager habe ich ihn kurz gesehen. Aber diese Situation ist eine Schande. Solche Dinge sollten intern besprochen werden, nicht in den Medien“, erklärte der 25-Jährige im Gespräch mit Sporza.

Kritik an Ayusos Vorgehen – und klare Worte zur „Diktatur“-Aussage

Ayuso hatte das Management attackiert, weil es seinen Rücktritt mitten in der Vuelta a Espana öffentlich machte – entgegen einer angeblich getroffenen Absprache. Im Interview schoss der 21-Jährige scharf gegen die sportliche Leitung. Vermeersch kann diese Vorgehensweise nicht nachvollziehen.
„Natürlich darf jeder seine Meinung haben. Aber in den Medien so zu explodieren, halte ich nicht für clever. Von einer Diktatur zu sprechen, ist völlig überzogen. Ich erlebe das im Team überhaupt nicht so“, betonte er.
Während Ayuso für Schlagzeilen sorgt, richtet Vermeersch seinen Fokus auf sportliche Ziele. Diese Woche startet er bei der Tour of Britain. Dort steht für ihn weniger das eigene Resultat im Vordergrund, sondern die Unterstützung seiner Teamkollegen António Morgado und Pavel Sivakov im Kampf um die Gesamtwertung.
„Das Feld ist extrem stark, das wird keine leichte Aufgabe. Ich bin auch nicht der Schnellste im Sprint, also muss ich andere Wege finden. In den letzten Jahren habe ich viele Endläufe bestritten, aber gewinnen ist noch einmal eine andere Dimension. Gerade die Klassiker, die mir am meisten liegen, sind auch die schwersten zu gewinnen. Außerdem muss ich lernen, mit meinem Enthusiasmus klüger umzugehen“, reflektierte er.

Blick Richtung Weltmeisterschaft

Besonders freut sich Vermeersch über seine Nominierung für die Weltmeisterschaft in Ruanda. Dort wird er Teil der belgischen Auswahl sein, die Remco Evenepoel im erwarteten Duell mit Tadej Pogacar unterstützen soll.
„Das stand auf meiner Wunschliste, und ich bin dankbar für das Vertrauen des Nationaltrainers. Ein weiterer Punkt, den ich abhaken kann. Meine Rolle wird vor allem in den ersten Rennstunden liegen. Wir arbeiten für Remco, er ist unser Leader. Es wird eine Herkulesaufgabe, aber ich fühle mich bereit. Von Natur aus bin ich ein schneller Fahrer – das kommt mir in dieser Rolle entgegen.“
Mit klaren Worten zu internen Konflikten und einer kämpferischen Einstellung für die kommenden Aufgaben zeigt Vermeersch, dass er sowohl auf als auch abseits des Rads klare Linien verfolgt.
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