"Vollgas geben, um einen großen Vorsprung auf Roglic herauszuholen" - Mathias Vacek über den Giro d'Italia

Radsport
Montag, 19 Mai 2025 um 20:00
mathiasvacek
Lidl-Trek hat mit Mathias Vacek einen echten Rohdiamanten in seinen Reihen – und beim Giro d’Italia 2025 zeigt der 21-jährige Tscheche eindrucksvoll, warum. Nach seiner Schlüsselrolle beim Etappensieg von Mads Pedersen war Vacek auch auf der 9. Etappe maßgeblich daran beteiligt, dass Giulio Ciccone im Finale von Siena Zeit auf seine GC-Konkurrenten gutmachen konnte. Und beinahe hätte er selbst um den Etappensieg mitgekämpft.
„Ich habe mich heute sehr gut gefühlt“, sagte Vacek gegenüber Cyclingnews. „Im zweiten Schottersektor gab es den Sturz, ich war in der Gruppe dahinter und musste zurückfahren. Aber ich wusste, dass auch Cicco (Giulio Ciccone) betroffen war.“ Vacek bewahrte die Übersicht und zeigte taktische Reife – keine Selbstverständlichkeit für einen Fahrer seines Alters.
Auch wenn ein schwächerer Tag auf der 8. Etappe seine Chancen auf das Rosa Trikot deutlich schmälerte, zeigte Vacek am Sonntag keine Spur von Müdigkeit. Als sich die INEOS-Gruppe in den Schotterabschnitten absetzte, schloss er die Lücke nahezu im Alleingang – ein Kraftakt, der seine aktuelle Form unterstreicht.
„Ich wollte einfach nur nach vorne, um mich dann zu erholen und eventuell mitzuhalten“, schilderte er. „Ich war unsicher, ob ich auf Cicco warten oder direkt fahren soll. Am Ende hat mich das Zögern etwas gekostet.“ In der entscheidenden Phase konnte er den Attacken von Isaac del Toro und Wout van Aert nicht mehr folgen und fiel gemeinsam mit Egan Bernal zurück.
Nach einer taktischen Umstellung schloss sich Vacek der Gruppe um Juan Ayuso an und übernahm dort erneut Verantwortung – diesmal im Dienste von Ciccone. „Ich habe Cicco gepusht, damit er Vollgas gibt und Zeit auf Roglic herausholt“, erklärte er. Die Zusammenarbeit zahlte sich aus: Ciccone machte wichtige Sekunden gut, Vacek selbst kletterte auf Platz 14 der Gesamtwertung.
Sein Auftritt in Siena war ein weiteres Ausrufezeichen. Ob als Etappenjäger, Edelhelfer oder potenzieller GC-Fahrer – Mathias Vacek zeigt, dass Lidl-Trek mit ihm eine hochinteressante Zukunftsperspektive im Team hat.
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