Das Team
Visma - Lease a Bike hatte das Eröffnungswochenende voll im Griff, aber in Spanien fanden sie sich in der gleichen Situation am
Gran Camino 2024 wieder.
Jonas Vingegaard gewann alle drei Straßenetappen souverän, aber das niederländische Team ist sich bewusst, dass er nicht in die Falle des Übermuts tappen wird...
"Man kann ihn nur loben, denn wenn man die Wetterbedingungen gesehen hat, ist das eine ziemliche Umstellung. Vor allem, wenn man gerade von einem Berg in Teneriffa kommt", sagte Team DS Frans Maassen gegenüber Wielerflits. "Er ist den ganzen Tag über entspannt, sogar im Bus. Er ist motiviert und ein echter Anführer, so dass die anderen Jungs sehr motiviert sind, alles für ihn zu tun. Er musste Führung wirklich lernen, aber ich bin erstaunt, wie reif er darin geworden ist. Und wie er immer im Gleichgewicht ist. Im Auto waren wir manchmal nervöser als er, zum Beispiel bei bestimmten Abfahrten."
Die vier Renntage in Spanien waren für junge Fahrer wie Cian Uijtdebroeks, Johannes Staune-Mittet und zwei weitere Fahrer aus dem Entwicklungsteam, die im Laufe der Woche hinzukamen, eine große Lernerfahrung. Wilco Kelderman führte Vingegaard durch die ersten Anstiege der Tage, während der Däne selbst auf allen drei Etappen bergauf attackierte, um den Sieg und die Gesamtwertung zu erringen.
"Wenn man eine Saison wie letztes Jahr hat, in der er fast jedes Rennen gewinnt, gibt einem das eine Menge Selbstvertrauen. Manchmal denken wir auch, dass das ein Fallstrick ist. Dass er es sich zu leicht machen kann. Wir achten manchmal darauf, denn es scheint ihm leicht zu fallen", argumentiert Maassen, der sich der Gefahren bewusst ist: "Man muss weiterarbeiten und den Fokus behalten. Aber Jonas hat in der Vorbereitung hart gearbeitet. Dann scheint es einfach zu sein, und man denkt, dass es reicht, einen Knopf zu drücken, um zu liefern. Aber es bleibt der Kurs, 101 Dinge können passieren."
Er erzählt auch ein interessantes Detail über die Beziehung des Dänen zu den Zuschauern des Rennens, trotz des schrecklichen Wetters, das das Rennen die ganze Woche über beeinflusst hat: "Nach einem Etappensieg beim Gran Camiño fiel es Jonas schwer, hundert Kinder stehen zu lassen, die darauf gewartet hatten, fotografiert zu werden. Das fand er ärgerlich. Aber er kann es auch nicht allen recht machen. Man kann es eben nicht allen recht machen."
"Er braucht keinen weiteren Schritt zu machen", fügte DS Robert Wagner hinzu. Mit Blick auf Tirreno-Adriatico kann man davon ausgehen, dass er der Mann ist, den es im Kampf um das Blaue Trikot zu schlagen gilt. "Er ist bereit, das hat er bewiesen. Jetzt ist es das Wichtigste, gesund zu bleiben."
"Wir hatten zunächst an Strade Bianche für ihn gedacht, aber er selbst hat angedeutet, dass er einen Monat lang von zu Hause weg sein würde. Er muss sich auch als Mensch gut fühlen. Er ist ein Familienmensch, da muss man manchmal auf die Bremse treten. Wir haben das respektiert, damit er sich erholen kann."