Beim Team
Visma - Lease a Bike reißt die Pechsträhne nicht ab. Nach dem Ausfall von Christophe Laporte trifft es nun mit
Victor Campenaerts den nächsten wichtigen Helfer für Tour-Kapitän
Jonas Vingegaard. Die Verletzungsserie stellt die Vorbereitung auf die Frankreich-Rundfahrt erneut auf die Probe.
Campenaerts war erst zu Beginn der Saison ins Team gekommen – mit klarer Rolle: als starker Helfer für Vingegaard bei der Positionsarbeit und beim Schließen von Ausreißergruppen. Neben Laporte sollte er eine Schlüsselrolle im Tour-Kader spielen. Doch nun ist auch er vorerst außer Gefecht. Und Vingegaard selbst ist nach seinem schweren Sturz bei Paris-Nizza weiterhin nicht einsatzbereit.
Der Belgier war am Montag bei der Baskenland-Rundfahrt im Einsatz, stürzte jedoch auf der zweiten Etappe kurz vor dem Ziel schwer. Die Diagnose: eine Fraktur an der Schulter, die ihn für Wochen vom Straßentraining ausschließt. Ein Renncomeback ist frühestens im Juni realistisch – beim Critérium du Dauphiné, nach einem geplanten Höhenlager.
„Leider werde ich die Klassiker verpassen, die ich eigentlich fahren wollte“, erklärte Campenaerts in einer Teammitteilung. „Die nächsten Wochen stehen ganz im Zeichen der Genesung. Auf Anraten der Ärzte darf ich vorerst nur Indoor trainieren. Ich möchte mich bei unserem medizinischen Team und beim Personal des AZ Maria Middelares in Gent für die exzellente Betreuung bedanken.“
Besonders bitter: Campenaerts war nicht nur als Tempomacher eingeplant, sondern auch als wertvolle Backup-Lösung im Materialnotfall. Da er dieselbe Rahmengröße wie Vingegaard fährt, hätte er im Ernstfall direkt sein Rad übergeben können – eine seltene, aber mitunter rennentscheidende Eigenschaft im Hochdruck der Tour.
Ob er bis zum Sommer wieder auf Top-Niveau zurückkehrt, bleibt offen. Klar ist nur: Visma verliert mit ihm einen weiteren wichtigen Baustein im Streben nach einem weiteren Tour-de-France-Triumph.