Für Aufsehen sorgte kürzlich ein Interview von Trine Vingegaard, der Ehefrau des zweifachen Tour de France-Siegers
Jonas Vingegaard. Darin forderte sie, dass ihr Mann die uneingeschränkte Unterstützung seiner Teamkollegen von
Team Visma | Lease a Bike verdient – selbst wenn diese dafür ihre eigenen Ziele opfern müssten.
Der frühere Tour-Profi
Michael Rasmussen findet dafür deutliche Worte. Im Gespräch mit Ekstra Bladet sagt er: „Sie sollte sich aus diesem Gespräch über die Taktik des Radsportteams komplett heraushalten, denn das bringt Jonas mitten in der Tour de France in eine ungewöhnlich schlechte Situation.“ Er zeigt sich verwundert, dass Vingegaard offenbar nicht wusste, was in dem Interview gesagt wurde: „Es wirkt unglaublich dilettantisch.“
Für Rasmussen steht fest: Das Ehepaar müsse dringend klare Absprachen treffen, was nach außen dringen darf. „Man muss davon ausgehen, dass sie in der Lage sein werden, sich ein wenig abzustimmen, wenn es darum geht, was in Glyngøre über den Tresen geht. Sie sind wahrscheinlich nicht so beschäftigt, dass sie nicht miteinander reden können“, erklärt er.
Rasmussens Kritik trifft auch den Kern der Teamdynamik. Visma | Lease a Bike sei eines der besten Teams der Welt und bringe seine stärksten Fahrer an den Start. Stars wie Wout Van Aert hätten sich ihren eigenen Anteil an Erfolgen verdient. Aussagen wie die von Trine Vingegaard, wonach alle Helfer ausschließlich für ihren Mann fahren sollten, hält Rasmussen für völlig fehl am Platz.
Ihre Andeutung, mangelnde Teamhilfe sei ein Führungsproblem, sorgt bei Rasmussen nur für Kopfschütteln. „Es muss einige Leute bei Visma | Lease a Bike geben, die einfach wütend sind, dass dies herausgekommen ist“, so der Däne. Für ihn steht fest: „Dafür gibt es kompetente Leute, und Trine ist absolut nicht kompetent, wenn es um radtaktische Überlegungen geht.“