Primoz Roglic war auf den ersten Etappen der Tour de France kaum zu sehen. Der Slowene im Sondertrikot von Red Bull – BORA – hansgrohe blieb bislang unauffällig. Doch ausgerechnet auf der ersten Bergetappe, auf der einige Favoriten erste Schwächen zeigten, musste Roglic wertvolle Zeit abgeben.
„Er hatte nach dem Sturz von Mick van Dijke ein mechanisches Problem, etwa 20 Kilometer vor dem Ziel“, erklärte Sportdirektor
Rolf Aldag im Gespräch mit Daniel Benson. „Danach funktionierte sein Umwerfer nicht mehr richtig. Er musste den Rest der Etappe auf dem großen Kettenblatt fahren und dafür ordentlich Kraft investieren.“
Gerade für Roglic war das ein Nachteil. Der 34-Jährige bevorzugt eine hohe Trittfrequenz und leichtere Gänge. „Die 17 Prozent Steigung und dann bis ins Ziel im großen Gang – das ist eigentlich nicht seine Spezialität. Jeder weiß, dass er lieber mit hoher Kadenz fährt. Das war heute besonders schwer für ihn“, so Aldag weiter.
Trotz des Rückschlags gibt sich das Team gelassen. „Natürlich wäre es schön gewesen, bei den Favoriten zu bleiben, aber es gibt eben eine Erklärung. Roglic war nach dem Ziel recht entspannt. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.“
Aldag will noch keine Abstriche an den Zielen machen. „Nein, wir bewerten alles erst nach der 9. Etappe neu. Dann sehen wir weiter.“ Hoffnung setzt BORA – hansgrohe vor allem auf Roglics Stärke im Zeitfahren. „Wenn Remco so fährt wie bei der Dauphiné, ist er kaum zu schlagen. Aber die anderen beiden sind auch sehr stark. Wichtig ist, dass Primoz im Zeitfahren keine großen Rückstände kassiert“, so Aldag.