"Er ist wie ein Chef gefahren": Sven Nys schwärmt von der Art und Weise, wie Mathieu van der Poel alles erfolgreich zu Ende brachte

Radsport
Montag, 07 Juli 2025 um 15:00
van-der-poel
Für Alpecin-Deceuninck hätte der Auftakt der Tour de France 2025 kaum besser laufen können. Nachdem Jasper Philipsen auf der ersten Etappe triumphierte und sich das Gelbe Trikot sicherte, schlug am zweiten Tag Mathieu van der Poel zu – mit dem Etappensieg und dem Trikotwechsel innerhalb des Teams. Für die belgische Radsportlegende Sven Nys war dabei vor allem Van der Poels Erfahrung der entscheidende Faktor.
„Sie haben bisher alles abgeräumt, was es zu gewinnen gibt“, schwärmt Nys im Sporza Tour-Podcast mit Christophe Vandegoor über den Auftakt der belgischen Mannschaft. „Ich sage: Genießt es und nehmt jeden Moment mit. Jeder Rennstall träumt von so einem Start.“
„Er ist wie ein Chef gefahren, immer ganz vorne. Als Kevin Vauquelin und Julian Alaphilippe das Tempo verschärften – da war er plötzlich zur Stelle“, beschreibt Sven Nys die entscheidende Phase. „Van der Poel musste auf die Attacke reagieren, war früher an der Spitze als erwartet. Aber bei den engen Straßen spielte der Wind keine große Rolle. Man sah, dass er noch einen Gang übrig hatte. Pogacar lag schon einen Meter zurück, als Van der Poel loslegte – da war nichts mehr zu machen. Am Ende setzte sich rohe Kraft gegen Pogacars Explosivität durch.“
Es war erst der zweite Etappensieg in Mathieu van der Poels Karriere bei der Tour de France – ein erstaunlicher Fakt, wenn man das Ausnahmetalent des Niederländers bedenkt. In den vergangenen Jahren wollte es bei der „Grande Boucle“ nicht immer rund laufen, doch mit einer Strecke, die 2025 perfekt auf seine Stärken zugeschnitten scheint, könnte dieser Sieg der Auftakt zu deutlich mehr sein.
„Er hat an Erfahrung gewonnen. Der junge Mathieu van der Poel wäre vielleicht zu früh losgefahren. Diesmal hat er gewartet und den Sieg dann mit Autorität klargemacht“, analysiert Sven Nys. Der belgische Radsport-Experte verweist zudem auf die eher durchwachsene Tour-Vergangenheit Van der Poels: „Er hat auch die Schattenseiten dieses Rennens kennengelernt – und das auch offen zugegeben. Vielleicht ist es eine Art Hassliebe. Aber im Vorfeld dieser Tour hat er in den sozialen Medien ein paar Clips geteilt, die gezeigt haben: Er ist im Flow.“
„Er ist sogar beim Critérium du Dauphiné mit einem kleinen Handgelenksbruch gefahren. Das hat ihn offenbar nicht aus der Ruhe gebracht“, schließt Nys. „In den nächsten Tagen sollten wir ihn ganz genau im Blick behalten.“
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading