TRANSFERMARKT | Nach Philipsen und Groves: Alpecin-Deceuninck will mit weiterem WorldTour-Sprinter seine Sprintmacht ausbauen

Der Transfermarkt im Radsport ist im Herbst zwar längst nicht mehr so hektisch wie im Sommer, doch einige spannende Personalien bleiben weiter offen. Eine davon betrifft den belgischen Sprinter Gerben Thijssen (Intermarché-Wanty), der laut Het Laatste Nieuws auf der Wunschliste von Alpecin-Deceuninck steht. Der 27-Jährige könnte dort künftig eine zusätzliche Option im Sprintzug bilden.

Alpecin-Deceuninck hat in den vergangenen Jahren bereits gezeigt, dass es sich auch bei einem ohnehin starken Aufgebot noch gezielt verstärken will – wie einst mit der Verpflichtung von Jakub Mareczko. Trotz der Top-Sprinter Jasper Philipsen und Kaden Groves wäre Thijssen also kein ungewöhnlicher Neuzugang. Philipsen und Groves harmonierten in dieser Saison perfekt, etwa beim Etappensieg der Tour de France, den sie gemeinsam herausfuhren. Zudem gewann Groves selbst eine Solostrecke aus der Ausreißergruppe auf der 20. Etappe. Auch Mathieu van der Poel wird immer wieder in den Sprintzug eingebunden, während Simon Dehairs bereits als Perspektivfahrer für die kommende Saison gilt.

Derzeit sind nur 18 Fahrer für das Jahr 2026 offiziell bestätigt – ein Indiz dafür, dass das belgische Team noch Spielraum für Verstärkungen hat. Laut Berichten soll genau dieser Kaderplatz für einen schnellen Mann wie Thijssen reserviert sein. Der Belgier kann auf eine Reihe von Erfolgen bei Halbklassikern und kleineren Eintagesrennen verweisen: Gooikse Pijl, GP Jean-Pierre Monseré, Ronde van Limburg oder Bredene Koksijde Classic. Auch Etappensiege bei der Tour de Pologne und der Volta ao Algarve stehen auf seiner Bilanz.

Allerdings verlief die Saison 2025 für Thijssen bislang enttäuschend. Im Frühjahr blieb er ohne nennenswerte Ergebnisse, beim Giro d’Italia blieb er blass. Erst im Spätsommer kam er wieder in Schwung, erreichte Top-5-Platzierungen bei Kriterien, dem Gooikse Pijl und dem Omloop van het Houtland. Nun bietet sich ihm bei der Holland-Rundfahrt die letzte Gelegenheit, mit einem starken Auftritt auf sich aufmerksam zu machen und seine Formkurve weiter zu stabilisieren.

Ein möglicher Wechsel wäre auch eine Folge der aktuellen Umstrukturierungen im belgischen Radsport: Durch den Zusammenschluss von Intermarché-Wanty und Lotto Dstny geraten zahlreiche Fahrer in Vertragsunsicherheit. Für Thijssen könnte sich damit eine echte Chance ergeben – sowohl sportlich als auch karrieretechnisch.