Der
Transfermarkt brodelte in den vergangenen Monaten wie in jedem Winter – und zahlreiche Fahrer suchten neue sportliche Perspektiven. Einer von ihnen ist
Attila Valter. Der ungarische Meister verabschiedet sich nach drei Saisons bei Team Visma | Lease a Bike und schlägt ab 2025 ein neues Kapitel bei Bahrain – Victorious auf.
Der 27-Jährige gilt als äußerst verlässlicher Helfer, ein Fahrer, auf den man sich in jeder Rennsituation verlassen kann – besonders wertvoll in einem Team voller Superstars wie Jonas Vingegaard oder
Wout van Aert. Doch genau darin lag auch das Problem: In einer der stärksten Mannschaften der Welt bleiben persönliche Freiheiten und Chancen auf eigene Ergebnisse naturgemäß begrenzt.
Für Valter verschärfte sich die Lage zuletzt weiter. 2025 fand er sich in keinem der Grand-Tour-Aufgebote wieder – ein deutlicher Hinweis darauf, dass seine Rolle stagnierte. Der Ungar entschied sich daher für den Wechsel zu einem Projekt, das ihm mehr Verantwortung und vor allem eine deutlich größere sportliche Bedeutung bietet.
Auf der Suche nach mehr Freiheit
„Die Ziele des Teams passen perfekt zu meinen eigenen. Das gibt mir enorm viel Vertrauen, und ich freue mich darauf, dieses neue Kapitel gemeinsam mit ihnen zu beginnen“, erklärte Valter im August bei der Bekanntgabe seines Transfers.
Alle sieben Profisiege von Valter gelangen in Ungarn.
„Wir freuen uns sehr, Attila bei Bahrain Victorious zu begrüßen. Wir verfolgen seine Entwicklung seit langer Zeit und sind überzeugt, dass er mit uns den nächsten Schritt machen kann. In den kommenden zwei Jahren sehen wir ihn in den Bergen in einer Schlüsselrolle – als Unterstützer unserer Klassementkapitäne, aber auch mit der Freiheit, eigene Resultate anzustreben“, erklärte Sportdirektor Milan Ezren und deutete damit bereits an, dass der Ungar im neuen Team deutlich mehr Spielraum erhalten wird.
Diese Einschätzung bestätigt sich: Valter berichtete gegenüber Eurosport Ungarn, dass die Teamleitung ihm eine vollständige Liste aller Rennen der kommenden Saison geschickt und ihn gebeten habe, seinen Wunschkalender nach eigenen Vorstellungen zusammenzustellen.
Demnach durfte Valter seinen Rennplan nach Rücksprache mit dem Team nahezu vollständig selbst gestalten – ein starkes Signal dafür, dass er als Schlüsselfigur und verlässliche Stütze im Kader angesehen wird. Nur wenigen Fahrern wird ein solches Mitspracherecht eingeräumt.
Das fügt sich in die jüngsten Berichte ein, wonach die GC-Kapitäne des Teams ihre Grand-Tour-Ziele bereits festgelegt haben: Antonio Tiberi und
Lenny Martinez sollen die Tour de France in einer Doppelspitze anführen, während
Santiago Buitrago als Kapitän für den Giro d’Italia vorgesehen ist.