Der Giro d’Italia Donne 2026 findet vom 30. Mai bis zum 7. Juni statt und zählt zu den wichtigsten Rennen im internationalen Frauenkalender. Über neun Etappen wartet die Rundfahrt mit einem anspruchsvollen Profil auf – darunter ein Bergzeitfahren in Nevegal, eine besonders schwere Dolomiten-Etappe sowie der spektakuläre Anstieg zum Colle delle Finestre.
Das neuntägige Rennen umfasst insgesamt vier Bergetappen, eine davon als Einzelzeitfahren. Hinzu kommen drei klar ausgewiesene Sprintetappen für die Massensprinterinnen sowie zwei Etappen mit offenem Ausgang, die entweder in einem Massensprint, einem reduzierten Sprintfeld oder aus einer erfolgreichen Ausreißergruppe heraus entschieden werden könnten.
Etappe 1: Cesenatico, Ravenna
Etappe 1: Cesenatico, Ravenna, 139 Kilometer
Der Giro d’Italia Donne 2026 startet in Cesenatico. Die Auftaktetappe führt die Fahrerinnen nach Ravenna, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Massensprint über den ersten Tagessieg und damit das erste Rosa Trikot entscheiden wird.
Etappe 2: Roncade H-Farm - Caorle
Etappe 2: Roncade H-Farm - Caorle, 146 Kilometer
Auch die zweite Etappe dürfte in Caorle im Sprint enden. Dennoch ist höchste Aufmerksamkeit gefragt: Mit dem kurzen, aber extrem steilen Muro di Ca del Poggio befindet sich ein potenziell rennentscheidender Anstieg im Parcours, der das Feld durchaus in mehrere Gruppen splitten könnte.
Etappe 3: Bibione - Buja
Etappe 3: Bibione - Buja, 154 Kilometer
Die 154 Kilometer lange Etappe von Bibione nach Buja spricht erneut für die Sprinterinnen. Weniger als 20 Kilometer vor dem Ziel wartet jedoch ein kurzer Anstieg, an dem einige schnelle Fahrerinnen durchaus ins Schwitzen geraten könnten.
Etappe 4 (EZF): Belluno - Nevegal
Etappe 4 (EZF): Belluno - Nevegal, 12,7 Kilometer
Der Kampf um die Gesamtwertung beginnt auf der vierten Etappe mit dem Zeitfahren nach Nevegal. Besonders tückisch: Die ersten fünf Kilometer verlaufen nur leicht ab- beziehungsweise ansteigend, ehe auf den letzten sieben Kilometern der eigentliche Anstieg beginnt. Der Schlussanstieg ist brutal – über vier Kilometer hinweg mit rund zehn Prozent Steigung – und bleibt bis zum Gipfel äußerst anspruchsvoll.
Etappe 5: Longarone - Santo Stefano di Cadore
Etappe 5: Longarone - Santo Stefano di Cadore, 138 Kilometer
Die Königsetappe? Potenziell ja. In den Dolomiten wartet ein enormes Kletterpensum mit langem Anlauf über den Passo Tre Croci sowie dem brutalen Passo di Sant’Antonio, den der Giro seit langer Zeit nicht mehr im Programm hatte. Anschließend folgen zwei kürzere Anstiege nach Costalissoio, an denen weitere Angriffe möglich sind, bevor die Etappe in Santo Stefano di Cadore endet.
Etappe 6: Ala - Brescello
Etappe 6: Ala - Brescello, 155 Kilometer
Zurück in der Ebene wartet eine weitere Sprintetappe – mit Start in Ala und Ziel in Brescello.
Etappe 7: Sorbolo Mezzani - Salice Terme
Etappe 7: Sorbolo Mezzani - Salice Terme, 165 Kilometer
Etappe 7 ist der einzige Tag, an dem der Rennausgang wirklich offen erscheint. Der Großteil der Strecke ist bretteben und spielt den Sprinterinnen in die Karten, doch in der Nähe von Salice Terme warten zwei Anstiege. Sie sind nicht extrem, könnten aber dennoch einige Fahrerinnen distanzieren. Entscheidend wird sein, ob es am Ende noch zu einem Sprint der verbliebenen Schnellsten kommt – oder ob GC-Fahrerinnen mit Attacken das Rennen endgültig aufbrechen.
Etappe 8: Rivoli - Sestrière
Etappe 8: Rivoli - Sestrière, 101 Kilometer
Es geht in die Westalpen – hinauf auf keinen Geringeren als den Colle delle Finestre, eine der härtesten und ikonischsten Auffahrten im Profiradsport. Dieser Tag dürfte der entscheidende im Kampf um die Gesamtwertung werden: Der 19 Kilometer lange Anstieg wird selbst Top-Kletterinnen deutlich mehr als eine Stunde abverlangen. Das Ziel liegt anschließend oben in Sestrière, nur wenige Kilometer weiter – und nochmals auf großer Höhe.
Etappe 9: Saluzzo - Saluzzo
Etappe 9: Saluzzo - Saluzzo, 143 Kilometer
Die Schlussetappe startet und endet in Saluzzo und bietet noch einmal reichlich Potenzial für Offensive. Drei kategorisierte Anstiege könnten das Rennen erneut entfachen, allen voran der schwere Montoso. Hier könnte sich der Kampf um das Rosa Trikot ein letztes Mal öffnen – ein Finaltag mit mehreren denkbaren Szenarien.
Elisa Longo Borghini gewann den Giro Donne 2025. Kann sie das wiederholen? @ProShots