Vom 5. bis 9. August findet das möglicherweise wichtigste Vorbereitungsrennen auf die Vuelta a España statt. Die
Vuelta a Burgos führt die Fahrer durch das hügelige und bergige Terrain, das für die Vorbereitung auf die letzte große Rundfahrt der Saison notwendig ist, und hilft den Fahrern, sich an die Wetterbedingungen anzupassen. Wir werfen einen Blick auf die Profile.
Etappe 1: Olmillos de Sasamón - Burgos (Castillo), 204,6 Kilometer
Traditionell startet das Rennen in Burgos – und das mit einem Finale, das es in sich hat. Die 1. Etappe ist mit ihrer hügeligen Strecke nicht nur die längste des Rennens, sondern auch eine Etappe, die vielen Fahrertypen Chancen eröffnet und für Überraschungen sorgen kann. Der Start erfolgt in der Stadt Olmillos de Sasamón.
Über weite Teile des Tages warten nur wenige Anstiege auf das Feld. Doch in der letzten Rennstunde wird es anspruchsvoller: Mehrere Hügel sorgen für ein hohes Tempo und machen die Positionskämpfe im Feld besonders intensiv. Auf den welligen Straßen vor dem Schlussanstieg wird jede Platzierung entscheidend sein.
Das Finale hinauf zum Stadtschloss gilt als ikonischer Abschnitt dieser Rundfahrt. Die Zielrampe misst 900 Meter bei durchschnittlich 5 %, an den steilsten Stellen jedoch deutlich mehr. Hier wird es voraussichtlich zu einem explosiven Schlagabtausch kommen – sowohl Puncheure als auch Fahrer mit Ambitionen im Gesamtklassement werden um den Sieg kämpfen. Doch auch ein später Ausreißversuch könnte, wie bereits in früheren Ausgaben, den Tagessieg bringen.
Etappe 2: Cillereuelo de Abajo - Buniel, 161,6 Kilometer
Die zweite Etappe der Rundfahrt ist wie geschaffen für die schnellen Männer im Peloton. Kaum ein Szenario spricht dagegen, dass dieser Abschnitt in einem klassischen Massensprint endet, der den Tagessieg entscheidet. Die Fahrer erwartet ein langer Tag durch den Nordwesten Spaniens.
Gestartet wird in Cilleruelo de Abajo. Von dort führt die Strecke über einige sanfte Hügel, die das Feld kaum auseinanderziehen dürften. Das Finale in Buniel ist flach, stellenweise sogar leicht abschüssig – perfekte Bedingungen für die Sprinter, die hier ihre wohl größte Chance auf einen Etappensieg haben werden.
Etappe 3: Monasterio de San Pedro de Cardenña - Valpuesta, 184,8 Kilometer
Die dritte Etappe verspricht ein unberechenbares Rennen. Die Organisatoren haben bewusst eine anspruchsvolle Bergetappe gewählt, deren Hauptanstieg jedoch weit vor dem Ziel liegt – eine Einladung für unterschiedliche Rennszenarien und mutige Attacken.
Vom Start am Monasterio de San Pedro de Cardeña geht es zunächst über flaches Terrain. Doch im letzten Drittel der Etappe ändert sich das Profil deutlich: Auf den letzten 55 Kilometern warten drei kurze, aber steile Anstiege, die das Feld zermürben und ideale Absprungpunkte für Ausreißer bieten.
Der entscheidende Berg des Tages ist der Puerto de Orduña. Mit 8,1 Kilometern Länge und einer Durchschnittssteigung von 7,3 % bietet er genug Potenzial, um Abstände zwischen den Favoriten zu schaffen. Allerdings endet der Gipfel bereits 22 Kilometer vor dem Ziel. Nach einer kurzen Abfahrt folgen lange Flachpassagen – wer hier attackiert, muss bereit sein, konsequent nachzulegen.
Das Finale in Valpuesta wird zudem von einem kleinen Schlussanstieg geprägt. Dieser könnte am Ende über den Tagessieg entscheiden und verspricht ein taktisch geprägtes, spannendes Finish.
Etappe 4: Doña Santos - Regumiel de la Sierra, 162,7 Kilometer
Die vierte Etappe ist ein typischer Tag für unvorhersehbare Rennverläufe. Auf den 162 Kilometern von Doña Santos nach Regumiel de la Sierra dürfte es schwerfallen, das Feld zu kontrollieren – ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fluchtgruppe. Einen klaren Topfavoriten gibt es hier nicht.
Schon zu Beginn warten zahlreiche kurze Anstiege, an denen besonders starke Rouleure und Klassikerspezialisten das Rennen in die Offensive treiben können. Gegen Ende der Etappe folgen zwei entscheidende Rampen: Ein 4 Kilometer langer Anstieg mit 5 % Steigung, der rund 15 Kilometer vor dem Ziel endet, und ein weiterer, 1,5 Kilometer langer Anstieg mit 6,3 %, der bei 10,8 Kilometern Restdistanz bezwungen werden muss.
Nach einer kurzen Abfahrt führen die letzten fünf Kilometer flach ins Ziel. Hier könnten gut organisierte Teams versuchen, einen reduzierten Sprint des Pelotons vorzubereiten. Ebenso ist es möglich, dass eine kleine Ausreißergruppe bis ins Ziel durchkommt – die Etappe bleibt damit taktisch völlig offen.
Etappe 5: Quintana del Pidio - Lagunas de Neila, 138,3 Kilometer
Das große Finale der Rundfahrt führt die Fahrer an einen Ort, der wie kaum ein anderer mit diesem Rennen verbunden ist: die Lagunas de Neila. Die Schlussetappe ist nur 138 Kilometer lang, startet flach und führt das Feld schnell in die entscheidenden Anstiege des Tages.
Besonders knifflig wird es rund 22 Kilometer vor dem Ziel, wo ein 3,3 Kilometer langer Anstieg mit fast 10 % Steigung bewältigt werden muss. Direkt danach geht es bergab – der ideale Auftakt für den finalen Showdown.
Der Schlussanstieg zur Lagunas de Neila misst insgesamt 11 Kilometer, wovon die letzten 6,4 Kilometer kategorisiert sind. Diese Passage ist brutal: durchschnittlich über 9 % Steigung, dazu harte Rampen, die Jahr für Jahr für große Abstände sorgen.
Die Königsetappe ist damit ein klarer Tag für die reinen Bergfahrer und höchstwahrscheinlich der Moment, in dem die Gesamtwertung entschieden wird.