Soudal – Quick-Step im Frühjahr 2025 - Patrick Lefevere: "Wie viel Team bleibt ohne Remco noch übrig?"

Radsport
Samstag, 03 Mai 2025 um 13:00
evenepoel
Die Zeiten, in denen Soudal – Quick-Step die Frühjahrsklassiker dominierte, sind vorerst vorbei. Im Jahr 2025 stehen lediglich zwei Siege zu Buche: Tim Merlier beim Scheldeprijs und Remco Evenepoel beim Brabantse Pijl. Für Ex-Teamchef Patrick Lefevere ist das zu wenig.

Lefevere kritisiert fehlende Klasse

„Zu viele Fahrer zeigen zu wenig Leistung“, schreibt Lefevere in seiner Kolumne für Het Nieuwsblad. Der langjährige Macher des Teams bleibt seiner Linie treu und analysiert mit gewohnter Offenheit: „Ich habe immer gesagt: Die Klassikersaison wird erst nach Lüttich-Bastogne-Lüttich bewertet. Also werde ich heute meine ungefilterte Meinung zum Frühjahr von Soudal – Quick-Step teilen. Um es gelinde auszudrücken: Ich habe etwas vermisst.“
Neben den beiden Siegen konnten Merlier (Zweiter in Gent-Wevelgem) und Nachwuchshoffnung Paul Magnier (Zweiter beim Omloop Het Nieuwsblad) weitere Achtungszeichen setzen. Doch das reicht Lefevere nicht. „Ein Sieg bei einem kleineren Rennen kann vieles kaschieren, aber der wahre Wert zeigt sich bei den großen Klassikern.“

Remco als Schlüsselfigur – und Risiko

Evenepoel verpasste den Großteil des Frühjahrs nach einem Trainingssturz im Dezember. Gerade deshalb sieht Lefevere in ihm die zentrale Figur des Teams – und warnt vor möglichen Konsequenzen bei einem Abgang. „Ohne Remco bleibt nicht mehr viel von der Mannschaft übrig“, schreibt er und fordert strukturelle Veränderungen, damit das „Wolfsrudel“ wieder zu alter Stärke findet. „Wir müssen bereit sein, in den Spiegel zu schauen – aber auch harte Entscheidungen treffen.“
Lefevere deutet an, dass ein Verbleib Evenepoels alles andere als sicher sei. „Natürlich wollen alle Remco behalten – das wissen unsere Sponsoren. Aber was, wenn die Lücke zwischen Forderung und Angebot zu groß ist? Oder wenn die andere Seite einfach nicht verlängern will?“ Er verweist auf das Beispiel Lotto–Dstny und Maxim Van Gils: „Da hat man vor Vertragsende lieber noch einen Transfererlös mitgenommen.“
Abschließend stellt Lefevere die zentrale Frage: „Wenn keine weiteren Sponsoren kommen – wie viel Team bleibt ohne Remco überhaupt noch übrig?“
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