Soudal – Quick-Step nutzt die
Tour de Romandie 2025 für Remco Evenepoels ersten Etappenrenneinsatz des Jahres – und macht dabei keinen Hehl daraus, dass der Olympiasieger nicht unter Druck steht. Die gesamte Woche über war offensichtlich: Für den Belgier steht nicht der Sieg, sondern die Formentwicklung im Vordergrund. Nach der punktgenauen Vorbereitung auf die Tour de France im Vorjahr geht das Team auch jetzt mit Vertrauen und Geduld an den Aufbau heran.
Auf der gestrigen Königsetappe hinauf nach Thyon hielt Evenepoel das Tempo seines Teamkollegen William Junior Lecerf – das Duo erreichte das Ziel mit 1:29 Minuten Rückstand auf Etappensieger Lenny Martínez und den voraussichtlichen Gesamtsieger João Almeida. Für die Teamleitung war das kein Anlass zur Sorge, sondern vielmehr ein absehbares Ergebnis.
„Das hatten wir einkalkuliert, ja. Uns allen im Team war klar: Das war eine nahezu unmögliche Mission“, sagte Team-Sportdirektor
Klaas Lodewyck gegenüber Het Nieuwsblad nach der Etappe. „Als ich sah, dass Remco und Junior zusammen waren, wusste ich: Die fahren jetzt einfach so hart wie möglich bis oben. Und das haben sie sehr gut gemacht – sie haben unterwegs viele Fahrer eingesammelt. Das ist gut für den Kopf.“
Bereits beim Critérium du Dauphiné im vergangenen Jahr hatte Evenepoel in den Zeitfahren überzeugt, während er in den Bergen hinter den Topkletterern zurückblieb. Die aktuellen Eindrücke in der Schweiz scheinen ein ähnliches Bild zu zeichnen – ihm fehlt noch die spezifische Vorbereitung sowie möglicherweise das optimale Wettkampfgewicht für anspruchsvolle Anstiege.
„Es ist dasselbe wie letztes Jahr bei der Dauphiné“, analysiert Lodewyck weiter. „Wenn Fahrer wie Almeida und Martínez in absoluter Topform sind, dann kann man nicht mithalten, wenn man selbst noch nicht bei 100 Prozent ist. Ich fand es klug von Remco, dass er sein eigenes Tempo gewählt und sich um Junior gekümmert hat.“
Für das abschließende Zeitfahren ist der amtierende Weltmeister im Kampf gegen die Uhr klarer Favorit. Doch auch hier verfolgt das Team nicht kurzfristige Ziele, sondern das große Ganze: Die langfristige Vorbereitung auf Evenepoels Rückkehr zur Tour de France – und die soll wieder genauso präzise getimt sein wie im Vorjahr.