"Sogar bei den Bergfahrern habe ich Beschwerden gehört" - Die Vuelta a Espana 2024 ging nach Ansicht von Intermarché - Wanty-Sprinter zu weit in der Suche nach Brutalität

Radsport
Dienstag, 10 September 2024 um 15:00
vueltaaespana
Der Parcours der Vuelta a Espana 2024 war besonders brutal, selbst im Zusammenhang mit Grand Tour-Rennen. War er tatsächlich zu hart? Ist das überhaupt möglich in einem Sport, in dem die Fahrer 'um das Überleben des Stärksten' kämpfen? Laut Arne Marit von Intermarché - Wanty ging diese Vuelta in der Tat zu weit:
"Diese Vuelta war wirklich hart. In der ersten Woche war es mit zwei Sprintetappen noch okay. Dann folgten zwölf Tage ohne eine Chance auf einen Sprint", sagt Marit, dessen bestes Ergebnis bei der Spanien-Rundfahrt ein 4. Platz auf der 3. Etappe war, als Wout Van Aert gewann, und ein paar Tage später ein 8. auf der 5. Etappe, als Pavel Bittner siegreich war, wie er nach Het Nieuwsblad in gesammelten Zitaten aussagte.
"Anscheinend war es die Grand Tour mit den meisten Höhenmetern seit fünfzig Jahren", fährt der 25jährige Belgier fort. "Ich kenne eine Frau in der Organisation aus der Zeit, als ich als Jugendlicher in Spanien gefahren bin. Sie sagte am Sonntag beim Start: 'Wir sehen uns nächstes Jahr'. Nun, an sich würde ich gerne zurückkehren, aber dann mit weniger Höhenmetern und mehr Sprintmöglichkeiten. Diese Ausgabe war übertrieben. Selbst unter den Bergfahrern hörte ich Fahrer, die sich über die Anzahl der Anstiege beschwerten. Wenn man eine Umfrage im Feld macht, hört man nicht viele positive Signale. In der ersten Woche war es außerdem irrsinnig heiß."
Im Großen und Ganzen ist Marit mit den Leistungen seines Teams bei der Grand Tour jedoch relativ zufrieden. "Wir sind bei dieser Vuelta mehrmals in den Top Ten gelandet", resümiert er. "Ich höre immer, dass man nach einer Grand Tour gestärkt daraus hervorgeht. Nach dem Giro im letzten Jahr habe ich nun auch die Vuelta hinter mir. Ich lege das Rad für ein paar Tage zur Seite und nehme mir einen Tag frei, um mich auf Isbergues vorzubereiten. Trotz der harten Vuelta bin ich noch recht frisch, was ich beim Zeitfahren am letzten Tag bewiesen habe. Ich bin ein gleichmäßiges Tempo gefahren, aber nie über das Limit hinausgegangen und wurde trotzdem 59. Bei der Vuelta bin ich bergauf nie in Schwierigkeiten geraten. Beim Giro hatte ich nur ein paar Mal einen Vorsprung von fünf Minuten auf das Zeitlimit. Jetzt musste ich noch nicht einmal mitzählen. In den kommenden Wochen werde ich versuchen, meine Saison ein wenig zu verschönern. Nach meiner langen Pause ist der Tank noch nicht leer."