"Simon hatte wieder einen starken Tag" – Yates verliert Zeit, bleibt aber im GC-Rennen

Radsport
durch Nic Gayer
Mittwoch, 28 Mai 2025 um 19:30
simonyates
Mit nur 26 Sekunden Rückstand auf Maglia Rosa Isaac del Toro war Simon Yates vor der 17. Etappe des Giro d’Italia 2025 ein Mann im Fokus. Doch trotz eines soliden Teamauftritts musste der Brite am Ende des Tages Rückschläge hinnehmen: Im Gesamtklassement verlor er Zeit auf Del Toro und Richard Carapaz und fiel auf den dritten Rang zurück.
„Das Ziel war es, Simons GC-Position zu verteidigen. Wenn sich eine Gelegenheit ergab, waren wir auch bereit, zu versuchen, etwas Zeit auf die Konkurrenz zu gewinnen“, erklärte Marc Reef, Sportlicher Leiter bei Visma - Lease a Bike, nach der Etappe. Das Team hatte die Taktik klar ausgerichtet: Vier Fahrer schickte man in die frühe Ausreißergruppe, um später taktische Optionen zu haben. Carapaz eröffnete seinen Angriff am berüchtigten Mortirolo – Yates ließ ihn zunächst ziehen, reagierte aber kurz darauf. Im Tal standen Bart Lemmen und Steven Kruijswijk bereit, um Yates wieder in Schlagdistanz zu bringen.
Doch im finalen Anstieg konnten Del Toro und Carapaz erneut beschleunigen – Yates musste reißen lassen. Mit 15 Sekunden Rückstand auf den mexikanischen Gesamtführenden erreichte er das Ziel. „Simon konnte der starken Attacke von Carapaz und del Toro am Schlussanstieg nicht mehr folgen“, so Reef. „Er konnte sich aber noch von der Verfolgergruppe absetzen. Es war kein Finale, das ihm besonders liegt, aber wir haben die Verluste begrenzt. Als Team haben wir heute sehr wenige Fehler gemacht. Am Freitag und Samstag wird sich noch einiges entscheiden – dann wollen wir wieder angreifen.“
Ein Schlüsselstück der Visma-Strategie war auch Wilco Kelderman. Der Niederländer befand sich in der Ausreißergruppe, konnte jedoch im Finale nicht entscheidend eingreifen. „Mein eigenes Gefühl war heute nicht so gut“, gab Kelderman ehrlich zu. „Ich habe versucht, für Simon da zu sein – das war ja der Sinn der Ausreißergruppe. Am Ende sind wir weiter gekommen als erwartet. Die GC-Jungs sind vorbeigeflogen. Leider konnte ich nicht viel mehr tun, aber der Plan war da. Wir haben uns als Team gut vorbereitet, und ich denke, Simon hatte wieder einen starken Tag, auch wenn er am Ende ein paar Sekunden verloren hat.“ Mit zwei Bergetappen am Wochenende bleiben die Karten in der Gesamtwertung noch nicht endgültig verteilt – für Yates und Visma ist das Rennen längst nicht vorbei.
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