Isaac del Toro hat die 17. Etappe des Giro d’Italia 2025 mit einem beeindruckenden Antritt im Finale für sich entschieden. Der Mexikaner vom
UAE Team Emirates - XRG verwies
Romain Bardet und
Richard Carapaz auf die Plätze und baute seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Es war ein Tag voller Attacken, hohem Tempo und dramatischer Wendungen – und erneut bewies Del Toro seine Klasse im Hochgebirge.
Der Tag begann mit einem zähen Kampf um die Ausreißergruppe. Erst nach rund 40 Kilometern konnte sich ein größeres Feld von rund 40 Fahrern vom Peloton absetzen. Mit dabei: Punktejäger Mads Pedersen, der beim ersten Zwischensprint des Tages voll punktete, sowie Bergkönig Lorenzo Fortunato, Daniel Martinez, Brandon McNulty, Pello Bilbao, Georg Steinhauser, Chris Harper, Romain Bardet und ein stark vertretenes Visma-Quartett – möglicherweise als Unterstützung für einen späteren Angriff von Simon Yates.
Nicht vorne dabei: Juan Ayuso. Der Spanier war nach dem Verlust seiner Gesamtambitionen am Vortag weit zurückgefallen und spielte auch auf dieser Etappe keine Rolle mehr.
Am Passo del Tonale zersplitterte die Ausreißergruppe früh. Nur 23 Fahrer erreichten gemeinsam den Gipfel – mit knapp drei Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld. Im anschließenden Anstieg zum Mortirolo verteidigten die Ausreißer ihren Vorsprung, während im Peloton vor allem das Team Polti VisitMalta mit starker Tempoarbeit auffiel. Dessen Kapitän Davide Piganzoli sorgte für erste Selektionen – unter anderem mussten Thymen Arensman und Antonio Tiberi abreißen lassen.
Kurz darauf übernahm INEOS das Kommando. Die britische Equipe setzte auf eine mögliche Attacke von Egan Bernal, doch es war Dani Martinez, der mit einem explosiven Vorstoß für die erste Großoffensive sorgte. Chris Harper folgte – beide wurden jedoch rechtzeitig vor der Kuppe wieder eingefangen. Alfonso Eulalio sicherte sich schließlich die meisten Bergpunkte vor Fortunato.
In der Gruppe der Klassementfahrer wagte Richard Carapaz den entscheidenden Angriff am Mortirolo. Der Olympiasieger riss eine Lücke zu Isaac del Toro und Simon Yates, doch sein Vorsprung blieb knapp: Nur 12 Sekunden trennten ihn am Gipfel von der Maglia-Rosa-Gruppe.
Carapaz hoffte auf Unterstützung von Teamkollege Georg Steinhauser, der auf ihn wartete – doch ehe es zur Zusammenarbeit kam, holten Del Toro und Co. den Ecuadorianer wieder ein. Mit 30 Kilometern bis ins Ziel hielt Carapaz gemeinsam mit Pellizzari und Rubio nochmals kurzzeitig einen Vorsprung, wurde dann aber 27 Kilometer vor dem Ziel endgültig gestellt.
Vorne bildete sich eine neue Spitzengruppe aus acht Fahrern, die bis 25 Kilometer vor dem Ziel 1:40 Minuten Vorsprung verteidigte. Tom Pidcock organisierte dahinter die Nachführarbeit im Feld der Favoriten – mit Erfolg: Der Rückstand schmolz, und als der finale Anstieg begann, trennten nur noch 23 Sekunden die Ausreißer von der Maglia-Rosa-Gruppe.
Romain Bardet eröffnete das Finale mit einem Vorstoß. Einer Rubio attackierte kurz darauf, doch 5,4 Kilometer vor dem Ziel schloss Isaac del Toro mit Richard Carapaz die Lücke zu Bardet. Die Verfolger um Simon Yates lagen zu diesem Zeitpunkt elf Sekunden zurück, während Egan Bernal mit fast einer Minute Rückstand endgültig aus dem GC-Rennen fiel.
1,5 Kilometer vor dem Ziel setzte Del Toro zum entscheidenden Angriff an. Er distanzierte Bardet und Carapaz und fuhr einem verdienten Etappensieg entgegen – seinem zweiten bei diesem Giro. Gleichzeitig baute er seine Gesamtführung aus und unterstrich eindrucksvoll seine Ambitionen auf den Gesamtsieg.