Ketone. Sie sind derzeit ein großes Gesprächsthema in der Radsportwelt. Sie sind wegen ihrer vermeintlichen Vorteile umstritten und werden als eine Art
Doping-Grauzone im Peloton angesehen. Das Team
Visma - Lease a Bike ist eines der Teams, das sie einsetzt, obwohl Sportdirektor Mathieu Heijboer ihre Bedeutung herunterspielen möchte.
"Ketone haben von Anfang an, also seit mehr als 10 Jahren, einen Schatten geworfen", beginnt Heijboer seine Einschätzung des umstrittenen Leistungsförderers im Gespräch mit Velo. "Weil einige Teams sie nicht verwenden, ist das, was die Leute denken, eine 'Grauzone' geworden. Aber das ist alles künstlich. Warum diese 'Grauzone', wenn Ketone erlaubt sind?"
Bringt die Verwendung von Ketonen tatsächlich einen signifikanten Vorteil? Der allgemeine Konsens ist, dass Ketone als eine Art legalisierter Superboost für Fahrer angesehen werden. Heijboer ist sich da aber nicht so sicher: "Die Leute scheinen zu glauben, dass sie ein Wundermittel sind, das die Leistung komplett verändert", erklärt er. "Aber nein, sie sind kein Zaubertrank."
"Ich schätze, dass 80 Prozent des Profi-Pelotons jetzt Ketone verwenden. Wir waren immer transparent, was die Verwendung von Ketonen angeht, sogar schon 2019. Aber viele andere Teams tun das nicht. Selbst jetzt, wo so viele Leute sie verwenden, gibt es immer noch dieses Misstrauen und das Gefühl, dass sie falsch sind", fährt Heijboer fort. "Es ist in jedermanns Interesse, bei Ketonen transparent zu sein, da sie immer beliebter werden. Je weniger Ehrlichkeit es gibt, desto schlechter wird das Image."
Obwohl sowohl die WADA als auch die
UCI die Verwendung von Ketonen nicht offiziell verboten haben, lautet ihre Haltung zu diesem Produkt "nicht empfohlen."