Schockierender Ausgang der 11. Etappe der Vuelta - Proteste neutralisieren das Finale; Tom Pidcock und Jonas Vingegaard mit schlauem Manöver kurz vor Schluss

Radsport
Donnerstag, 04 September 2025 um 10:36
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Die 11. Etappe der Vuelta a Espana nahm ein unerwartetes Ende. Kurz vor dem Ziel in Bilbao neutralisierte die Rennleitung das Finale, nachdem Proteste im Zielbereich für Sicherheitsbedenken gesorgt hatten. Die Zeitnahme erfolgte drei Kilometer vor der Ziellinie, einen offiziellen Etappensieger gab es nicht. Sportlich bot die Etappe dennoch Dramatik: Tom Pidcock und Jonas Vingegaard nutzten den letzten Anstieg, um sich vom Feld abzusetzen und wertvolle Sekunden gutzumachen.
Bereits der Auftakt versprach Spannung. Kaum hatte das Peloton die ersten Höhenmeter absolviert, setzte Mads Pedersen zur Attacke an. Zusammen mit Marc Soler und Orluis Aular bildete er die erste Spitzengruppe des Tages. Das Trio arbeitete engagiert, doch das Team Visma kontrollierte von Beginn an das Tempo im Hauptfeld – offenbar auch beflügelt durch Vingegaards persönlichen Wunsch, am Geburtstag seines Sohnes einen Sieg zu feiern.

Ständige Angriffe am Alto del Vivero

Das frühe Ausreißertrio war schnell eingeholt, und am ersten Anstieg des Alto del Vivero suchten Mikel Landa und Santiago Buitrago ihr Glück. Doch Landa wurde von Rückenproblemen ausgebremst, während Buitrago allein an der Spitze weitermachte. Der Kolumbianer führte das Rennen bis zum zweiten Anstieg des Vivero, ehe Joao Almeida das Tempo verschärfte. Der Portugiese attackierte mehrfach, doch Vingegaard und sein Teamkollege Ben Tulett ließen sich nicht abschütteln.
Immer wieder kam Bewegung ins Feld, doch jede Attacke verpuffte – nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch. Denn mit dem Näherkommen an Bilbao spitzte sich die Lage im Zielbereich zu. Anti-Israel-Demonstrationen zwangen die Organisatoren zu einer drastischen Entscheidung: Die Etappe wurde neutralisiert, die Zeiten für die Gesamtwertung an der 3-Kilometer-Marke gestoppt.

Pidcock und Vingegaard setzen Akzente

Ungeachtet der Situation im Ziel mussten die Fahrer den Alto de Pike in Angriff nehmen – einen kurzen, aber extrem steilen Anstieg mit Rampen von bis zu 20 Prozent. Hier setzte Tom Pidcock ein Ausrufezeichen. Der Brite attackierte gleich mehrfach und distanzierte sogar Jonas Vingegaard zweimal. Zwar konnte der Däne in der Abfahrt wieder aufschließen, doch das Feld zerfiel. Joao Almeida gehörte zu den prominenten Fahrern, die zurückfielen.
Als das Peloton schließlich die 3-Kilometer-Marke überquerte, endete die Etappe offiziell. Viele Fahrer schienen jedoch unsicher, ob sie die Neutralisation rechtzeitig verstanden hatten. So blieb der Tag ohne Sieger, doch sportlich hinterließ er deutliche Spuren: Pidcock und Vingegaard zeigten eindrucksvoll ihre Form – während die Unruhen im Baskenland die Schlagzeilen bestimmten.
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