Rolf Aldag besteht darauf, dass Primoz Roglic die Tour de France 2025 gewinnen will: „Er ist immer noch ein sehr ehrgeiziger Radfahrer“

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 08 Juli 2025 um 16:30
roglic
Primoz Roglic hat sich in der frühen Phase der Tour de France 2025 auffallend zurückhaltend gezeigt – nicht nur im Rennen selbst, sondern auch in seinen öffentlichen Aussagen. Während andere GC-Fahrer aggressiv um Sekunden kämpfen, scheint der Slowene einen gelasseneren Weg zu wählen. In einem viel diskutierten Interview mit ITV Sport sagte er vor der 1. Etappe:
„Wenn ich ehrlich bin, ist mir das egal, wissen Sie. Ich meine, sich dieses oder jenes vorzustellen... wie ich schon sagte, wissen Sie, ob ich zehn Tours de France habe oder eine oder keine, es wird meine Karriere nicht umkrempeln. Es wird sie nicht verändern. Ich habe einige Rennen gewonnen. Ich bin verdammt stolz darauf. Und wir werden einfach versuchen, es hier zu genießen.“

„Das ist ein Schlag ins Gesicht für deine Teamkollegen“

Diese Aussage löste teils scharfe Reaktionen aus. Der frühere Profi und heutige TNT Sports-Experte Adam Blythe kritisierte Roglics Ton deutlich:
„Das ist ein Schlag ins Gesicht für deine Teamkollegen. Wenn er gestern nicht da war, weil er keine Position hatte oder was auch immer es war, und er sagt: 'Das ist mir egal' – das ist respektlos gegenüber dem ganzen Team.“
Doch bei Red Bull – BORA – hansgrohe sieht man das ganz anders. Teamchef Rolf Aldag stellte klar, dass Roglic’ entspannte Worte keinesfalls als Mangel an Ehrgeiz zu deuten seien:
„Wir alle haben ein Ziel, hier zu sein. Es geht nicht nur darum, drei wunderbare Wochen in Frankreich zu verbringen. Ich denke, dass er sich einen Urlaub mit seiner Familie leisten könnte, wenn er wollte, und wenn er einfach mit dem Fahrrad durch Frankreich reisen wollte, bin ich sicher, dass sein Bankkonto es ihm erlauben würde.“
Aldag betonte, dass sowohl Roglic als auch das Team nach wie vor auf Erfolg ausgerichtet sind – auf Etappensiege mit Jordi Meeus ebenso wie auf den Gesamtsieg mit Roglic:
„Er ist immer noch ein sehr ehrgeiziger Radfahrer und wir sind ein ehrgeiziges Team, das ihn dabei unterstützt.“
Dass Roglic in den ersten Etappen einige Sekunden verloren hat, sei laut Aldag einkalkuliert gewesen:
„Wir haben bewusst beschlossen, keine großen Risiken einzugehen, auch wenn wir dadurch ein paar Sekunden verlieren. Da sind wir jetzt, und ich denke, wir können zufrieden sein.“
Roglic mag gelassener wirken als viele seiner Rivalen, doch intern ist der Kurs klar: Man ist gekommen, um die Tour zu gewinnen – nur eben ohne Hektik.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading