Emilien Jeannière hat sich mit einem der eindrucksvollsten Bilder der bisherigen
Tour de France 2025 ins kollektive Gedächtnis gefahren: blutüberströmt, mit einem Taschentuch im Mund und schmerzverzerrtem Gesicht überquerte der
TotalEnergies-Profi am Montag die Ziellinie der 3. Etappe – viele hielten das für seinen letzten Moment bei seinem Tour-Debüt. Doch der 26-Jährige kehrte am Dienstag auf Etappe 4 zurück ins Rennen – und hatte eine ungewöhnliche Genesungsgeschichte zu erzählen.
"Er hat meinen Zahn repariert"
„Dank unseres Teamarztes, der in Dünkirchen wohnt, wurde ich schnell versorgt“, berichtete Jeannière an der Startlinie in Amiens. „Er hat dafür gesorgt, dass ein Zahnarzt, Dr. Richard, um 20 Uhr seine Praxis für mich öffnete, und dafür möchte ich ihm öffentlich danken. Er hat meinen Zahn repariert.“
Neben der dentalen Notversorgung wurde Jeannière an der linken Schulter und am Ringfinger genäht – „das tut am meisten weh, aber es ist nichts gebrochen“. Die schlimmste Blutung, die aus dem Mund kam, sei nun kaum noch zu sehen.
„Natürlich tut mir alles weh – der Aufprall war ziemlich heftig“, so Jeannière weiter. „Aber ich hatte eine gute Nachtruhe, und wir werden es von Tag zu Tag angehen.“ Ob der Zwischenfall seine Herangehensweise an die kommenden Sprintankünfte verändern wird, ließ er offen: „Ich weiß es nicht, wir werden sehen.“
Nach einem der härtesten Tour-Tage seines Lebens zeigt sich Jeannière damit als echtes Kämpferherz – und fährt seine erste große Rundfahrt trotz Rückschlägen unbeirrt weiter.